Airport Nürnberg: Beschäftigte verzichten
12.6.2012, 07:45 UhrDie Beschäftigten verzichten in den nächsten zwei Jahren auf insgesamt 5,5 Prozent ihres Gehalts, um die Sanierung der Flughafen GmbH zu unterstützen. Der Sanierungsbeitrag der Belegschaft beläuft sich auf eine siebenstellige Summe. Im Gegenzug sichert die Flughafengeschäftsführung zu, auf Kündigungen und Unternehmensausgründungen zu verzichten. „Damit haben wir einen wichtigen Schritt für die Zukunft des Airport Nürnberg getan“, so Krüger gestern nach der fünften Verhandlungsrunde.
Rückwirkend zum 1. März verzichten die Beschäftigten auf die tarifliche Lohnerhöhung von drei Prozent und auf die tariflich vereinbarte Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro. Für die Jahre 2012 und 2013 wurde außerdem der Verzicht auf leistungsorientierte Lohnkomponenten vereinbart. Nach Angaben des Flughafens hat der Sanierungstarifvertrag eine Laufzeit bis zum 29. Februar 2014.
Aufgrund der schwachen Ausstattung mit Eigenkapital sowie der millionenschweren Verluste in den vergangenen Jahren muss der Flughafen derzeit ein Konsolidierungsprogramm durchführen. Zu diesem Programm gehört auch der Verzicht auf schon vereinbarte Lohnerhöhungen.
Ursprünglich sollte auf der Personalseite eine Summe von 1,4 Millionen Euro für 2012 zusammenkommen. 2013 sollten die Beschäftigen dann auf 2,3 Millionen Euro verzichten. Während die Geschäftsführung den Sanierungtarifvertrag mit einer Laufzeit bis 2016/2017 ausstatten wollten, akzeptierte Verdi zunächst höchstens drei Jahre.
Jetzt soll 2013 über das Vorgehen nach 2014 erneut verhandelt werden. Die Flughafen-Geschäftsführer und die leitenden Angestellten werden im Vergleich zu den Beschäftigten überproportional auf Einkommen verzichten.
Neben dem Lohnverzicht sieht das Konsolidierungspaket Einsparungen sowie die Erhöhung der Eigenkapitalausstattung des Flughafens bis 2016 durch Stadt und Freistaat in Höhe von 40 Millionen Euro vor. Krüger versucht auch, neue Linienverbindungen und Airlines zu akquirieren, um die Attraktivität des Nürnberger Flugangebots zu erhöhen.
Außerdem soll der Flughafen sich zu einem Treffpunkt für die Region entwickeln. Gedacht ist dabei an neue Einkaufsmöglichkeiten und an einen Ausbau des Angebots für Tagungen. Einzelheiten liegen aber noch nicht vor. Krüger geht davon aus, dass der Flughafen bis 2016/2017 wieder schwarze Zahlen schreibt.
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