Alle Infos zum 10. Nürnberger Seifenkistenrennen

Johannes Handl

Lokalredaktion

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12.9.2018, 05:54 Uhr
Alle Infos zum 10. Nürnberger Seifenkistenrennen

© Foto: Roland Fengler

Schnelligkeit ist nicht alles. Holger Rothe von der Agentur 1Agency sind vor allem die skurrilen Fahrzeuge in Erinnerung geblieben. "Die Seifenkiste des Teams Skin City Tattoo sah vor ein paar Jahren aus wie ein Panzer", erklärt der Veranstalter und fügt lachend hinzu: "Genauso ist sie aber auch gefahren. Sie hat keinen Lauf gewonnen."

Macht aber nichts. Mit Kreativität und einem anspruchsvollen Design kann man am Sonntag, 23. September, auch abseits der 300 Meter langen Rennstrecke punkten. Wer den Titel "Schönste Kiste" mit nach Hause nimmt, entscheidet eine Jury, in der neben Macho-Man-Macher Peter Althof unter anderem der amtierende Seifenkistenweltmeister Armin Braun sitzt. Die Juroren schauen genau hin, welche Idee die Teams umgesetzt haben. Bewertet wird auch die Optik des Boliden, der Aufwand und die Eigendarstellung der Teilnehmer.

Das Nürnberger Seifenkistenrennen dürfe man längst als ein "kulturelles Event" bezeichnen, ist Rothe überzeugt. Passend dazu greift in den Kampf um den Titel "Schnellste Kiste" auch ein Team der Stadt Nürnberg ein, das mit seinem Fahrzeug auf die Bewerbung um die Kulturhauptstadt 2025 aufmerksam machen will.

Ab 11 Uhr absolvieren die Piloten am Schmausenbuck erste Testfahrten, die Besucher können sich im Biergarten, an vier Foodtrucks und bei einem Eisverkäufer stärken. Moderator Flo Kerschner von Hit Radio N1 stellt die Teams vor, während die Jury Punkte vergibt. Nach der Prämierung der "Schönsten Kiste" um 11.30 Uhr startet das Rennen gegen 12 Uhr im bewährten Modus.

16 Teams treten in vier Gruppen an, die ersten beiden kommen weiter. Nach der Wahl zum Grid-Girl 2018 gegen 14 Uhr geht es ab 16 Uhr in die K-.o.-Phase mit anschließender Siegerehrung. Die Zuschauer dürfen sich auf ausgefallene Outfits, verrückte Choreographien und abgefahrene Modelle freuen.

Vorfreude aufs Jubiläum

Holger Rothe, der sich für die Pressekonferenz im Auto-Zentrum Feser ein rotes Shirt mit dem Logo des Rennens übergezogen hat, freut sich auf das Spektakel – und das treue Publikum: "Bei neun Rennen war es sieben Mal trocken. Und selbst als es geregnet hat, waren 1500 Zuschauer da." Vor den äußeren Bedingungen ist dem Seifenkisten-Veteran nicht bange.

Auch für die Sicherheit ist nicht nur durch die Anwesenheit des Promi-Bodyguards Althof gesorgt. "Anfangs sind wir gefahren wie Kraut und Rüben", gesteht Rothe im Rückblick. Bei der ersten Auflage stellte sich für die Organisatoren vor allem die Frage, wo der nächste Baum droht. Lediglich 100 Strohballen sollten dafür sorgen, dass niemand zu Schaden kommt. "Heute haben wir zehn Tonnen Strohballen an der Strecke", sagt der Veranstalter.

Zu größeren Unfällen ist es bisher zum Glück nicht gekommen. Wobei es schon ein Unterschied ist, ob man alleine gemütlich die Strecke testet und mit 60 bis 65 Kilometern pro Stunde unterwegs ist, oder im Rennmodus, bei dem schon mal ein Pilot den Lenker verreißt, wie Rothe erklärt.

Eine große Startrampe ist dank des Gefälles am Tiergarten jedenfalls nicht nötig. "Die ersten 20 Meter sind relativ langsam", erklärt Rothe. "Dann geht es aber so richtig los." Peter Althof, der 2015 selbst mit einem Team am Start war, zählt die Tage bis zum Rennen: "Es ist echt
spaßig, vor allem für die Kinder."

Weitere Infos finden Sie unter www.seifenkistenrennen-nbg.de

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