Kuriose Gäste
"Alma & the Gang": Darum grasen jetzt Wasserbüffel am Nürnberger Airport
13.11.2023, 16:52 UhrDer Airport Nürnberg setzt statt Rasenmähern und anderen Maschinen jetzt auf tierische Landschaftsgärtner. Die kommen ursprünglich aus Asien, werden mehrere hundert Kilogramm schwer und dürfen sich für kurze Zeit im Bucher Landgraben austoben. "Alma & the Gang" nennt der Flughafen die besondere Botanik-Servicegruppe.
Eine Herde Wasserbüffel kümmert sich aktuell um die Habitatsumgestaltung auf der Weidefläche nahe dem Flughafen. Der macht über "Facebook" kreativ Werbung für das Projekt. "Ihr Einsatz erspart maschinelles Eingreifen in natürliche Bereiche und sorgt für schonende und natürliche Pflege sensibler Gewässer" heißt es in der Mitteilung. Ganz neu ist die Idee der tierischen Weidehelfer nicht. Zuvor durften bereits Schafherden über die Gräser hüten. Weil der Flughafen gute Erfahrungen machte, folgen jetzt die Wasserbüffel.
Wilde Wasserbüffel mögen eine exotische Wahl darstellen, doch ihr Einsatz ist nicht unlogisch. In Asien und Europa halten Landwirte die Tiere immer häufiger - unter anderem wegen ihrer Milch, aber auch wegen ihres Talents als Landschaftspfleger, das ihnen unter anderem der Tiergarten Nürnberg bescheinigt. Zahlreiche Weideprojekte sollen diesen Ruf bestätigen, beispielsweise ein Modellversuch, der seit 2011 im bayerischen Landkreis Mühldorf am Inn läuft.
Außerdem sind die Tiere dem Flughafen zufolge sehr anpassungsfähig, vor allem an nasse und feuchte Standorte. Zudem verhindern ihre Paarhufe das Einsinken im Schlamm, ihr Klauen sorgen dafür, dass der Boden nicht erodiert. Gleichzeitig können die Wasserbüffel auch schwimmen.
"Alma & the Gang" sind insgesamt drei Wochen lang im Bucher Landgraben und sehr zahm, erklärt Pressesprecher Christian Albrecht im Gespräch mit unserer Redaktion. Aktuell befinde man sich demnach in der Testphase und überprüft, wie gut sich die Tiere als Landschaftsgärtner machen. Die Wasserbüffel werden demnach vom selben Betrieb betreut wie die Schafe, die zuvor den Bucher Landgraben abgrasten.
Der Einsatz der Tiere ist besonders nachhaltig, so Albrecht. Die fünf Wasserbüffel ersetzen demnach ein maschinelles Eingreifen und damit auch den Einsatz von Kraftstoffen. Da die Tiere das Gebiet mähen und fressen, kostet die tierische Pflege etwas mehr Zeit, jedoch sei dies nicht störend.
Bei den Nutzern kommen die Besucher gut an. Äußerungen wie "Na die schaue ich mir an", "So schöne Tiere", oder "Oh süß" zieren die Kommentarspalte. Noch etwa eine Woche lang sind die tierischen Gäste zu bestaunen. "Kommt gerne vorbei", heißt es abschließend in dem Post, mit der ebenso ernsten wie vernünftigen Bitte, die Büffel nicht zu füttern oder gar belästigen. Die Tiere seien zwar von einem Elektrozaun umgeben und eigentlich sehr zahm, dennoch solle ein solches Verhalten unterlassen werden.
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