Angebliche Sonderzüge für Rechte: VAG wehrt sich

23.03.2016, 15:37 Uhr
Autonome kritisieren die VAG und deren Beförderungspraxis bei rechten Demonstranten. (Symbolbild)

© Karlheinz Daut Autonome kritisieren die VAG und deren Beförderungspraxis bei rechten Demonstranten. (Symbolbild)

Wenn Rechtsradikale angemeldet aufmarschieren, dann sind Gegendemonstranten nicht weit. Ob sich nun Pegida-Anhänger versammeln oder wie am vergangenen Samstag sich Rechtspopulisten vor dem Karl-Bröger-Haus positionieren, die Polizei sorgt dafür, dass sich beide Gruppe nicht zu nah kommen. Das gilt auch, wenn die Versammlungen beendet sind.

So werden die Demonstranten nicht selten zur U-Bahn flankiert und haben diese dann zuweilen für sich allein, weil keine anderen Fahrgäste und damit auch keine Gegendemonstranten Zutritt dazu haben. Eine Regelung, die der organisierten Autonomie (OA) aufstößt und die in den Sicherheitsvorkehrungen lediglich ein Mittel sieht, um den Rechten eine „bequeme An- und Abreise“ zu ermöglichen. Man wehre sich gegen „Sonder-U-Bahnen für Nazis und Rassisten“, wie es im Protestbrief heißt.

Von der Aktion mit dem angeblich vor der Zentrale in der Südlichen Fürther Straße abgelegten Häufchen will man bei der VAG zwar nichts mitbekommen haben, verwehrt sich aber grundsätzlich gegen die Vorwürfe. „Das waren keine vorab geplanten und abgestellte Sonderfahrzeuge, sondern die Entscheidung fiel jeweils situationsbedingt in enger Absprache mit der Polizei“, wie eine VAG-Sprecherin auf Anfrage betont.

Die VAG arbeite seit Jahren mit dem Polizeipräsidium Mittelfranken eng in Sicherheitsfragen zusammen — um jederzeit die Sicherheit ihrer Fahrgäste, aber auch ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten. "Dies gilt vor allem für die Beförderung von Besuchern von Sportveranstaltungen, aber auch im Zusammenhang mit zwar genehmigten, aber unter Sicherheitsaspekten nicht unkritischen Versammlungen."

So seien gegebenenfalls, je nach Einschätzung der Situation durch die Polizei, entsprechende Maßnahmen notwendig. So kann die Polizei-Präsenz ausreichen, um die Situation ruhig zu halten. "Es kann aber auch sein, dass die Polizei ein U-Bahn-Abteil ausschließlich für eine Gruppe freimacht oder die VAG um einen kompletten Zug bittet", so die Sprecherin. Auch die Sperrung eines Abgangs oder eines kompletten U-Bahnhofes sei möglich und war in der Vergangenheit erforderlich – unter dem Aspekt der Sicherheit aller Fahrgäste.

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34 Kommentare

R99

richtige Reaktion der VAG -
für Fußballspiele gibt es das ja auch

Grundsätzlich sollte die VAG aber mal darüber nachdenken warum Frauen am Abend Angst haben U- und S-Bahn zu fahren.

RvdtG

@ Mumpfl: Nein, denn mein Beitrag beendet den Blick auf das Vorgehen während der Demo und schwenkt zur Abreise.

Denn darum ging es im ursprünglichen Artikel.

Und der Artikel sagt in meinen Augen ganz klar aus, dass man "linke Chaoten" zusammen mit normalen, unbeteiligten Fahrgästen nach Hause fahren lassen kann, ohne dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung gestört wird.

Mumpfl

@RvdtG: haha, wie lustig ihr Einwand. Sollen wir das ganze jetzt nochmal aufwärmen?

RvdtG

Offenbar ist es der Allgemeinheit eher zuzutrauen, mit einem Haufen "linker Chaoten" U-Bahn zu fahren, also mit einer Anhäufung von "besorgten Bürgern".

Ob man daraus Schlüsse ziehen kann, welche Gruppe eher in Konflikt mit unbeteiligten U-Bahn-Mitfahrern kommt?

Fischbacher

@DerkleineLöwe. Zitat: Und es ist nach wie vor meine persönliche Ansicht, dass es durch das Bereitstellen von U-Bahnen für die An- und Abfahrt zu den rechten Kundgebungen diesen Leuten zu einfach gemacht wird und sie sich wahrscheinlich geradezu eingeladen fühlen, quasi wöchentlich aufzumarschieren. Zitat ende. Dann dürfte man aber auch, keine Hooligans mehr zu Fußballspielen fahren. Und auch keine anderen mehr, bei denen man annehmen kann/muss, dass sie gewaltbereit sind. Zitat: Aber alle, die sich gegen rechts engagieren, als potentielle Gewalttäter hinzustellen, ist einfach nicht richtig. Zitat ende. Hm stellt man die AfDler, nicht auch alle als rechte Gewalttäter hin? Egal welche Gruppe, jede macht es auf die gleiche Art und Weise. Ich mag weder die eine, noch andere Gruppe. Und solange die Friedlich ihre Meinung kundtun, habe ich nix dagegen, und dass ist sogar ihr Recht. (Meinungsfreiheit) auch wenn sie einem nicht gefällt. Solange sie keine Gewalttaten gegen Menschen oder Eigentum begehen, dürfen die dass, (ob links oder rechts), uns ihre Meinungen kundtun.