Fassaden beschädigt
Anschlag auf Nürnberger SPD-Zentrale: Staatsschutz ermittelt
28.4.2023, 16:19 UhrIn der Nacht vom 27. auf den 28. April wurde das Nürnberger "SPD-Haus" (Karl-Bröger-Haus) hinter dem Hauptbahnhof Ziel schwerer Sachbeschädigungen. Am Büro der Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich wurden mehrere Fensterscheiben beschädigt. Zudem wurde die Fassade über mehrere Meter mit Farbe beschmiert, auch die Haupteingangstüre wurde verunstaltet.
Aktuell wird ein linksextremistischer Hintergrund vermutet, da die Täter Zeichen hinterließen, die der linksextremen Szene zugeordnet werden können. Dabei handelt es sich um ein umkreistes "A", welches der eher anarchistisch geprägten linksextremen Szene zugerechnet wird. Außerdem die Zahlenfolge 161, welche für die Position der Buchstaben A.F.A. (Antifaschistische Aktion) im Alphabet steht.
Das bestätigte auch die Polizei auf Nachfrage: "Wir haben Spuren gesichert, jetzt ermittelt der Staatsschutz", erklärte eine Sprecherin.
Großer Schock: Nicht der erste Anschlag
„Wir verurteilen den Anschlag in aller Schärfe. Gewalt ist kein akzeptables Mittel von Politik. Es handelt sich hier nicht um ein politisches Statement, sondern schlicht und einfach um Sachbeschädigung", stellte der Vorsitzende der SPD Nürnberg, Nasser Ahmed, klar.
"Mich schockt es vor allem, weil vor dem 1. Mai doch eigentlich alle Menschen, die sich für die Rechte von Arbeitnehmern einsetzen, zusammenstehen sollten. Man kann mit den Positionen der SPD uneins sein, aber dann kann man uns anrufen, mit uns diskutieren, ins Gespräch kommen. Aber nicht so", so Ahmed weiter.
Es ist nicht das erste Mal, dass die geschichtsträchtige SPD-Zentrale Ziel eines Anschlags ist: Die SPD Nürnberg spricht vom insgesamt fünften Anschlag in jüngster Zeit, unter anderem wurde eine Büste der SPD-Ikone Willy Brandt entwendet.
Bereits im vergangenen Sommer wurde auf das Karl-Bröger-Haus ein ähnlicher Anschlag verübt. Damals gab es ein Bekennerschreiben aus der extrem linken Szene.