Anwohner sind genervt: Wieder deutlich mehr Nachtflüge am Nürnberger Airport

Nürnberg - Startende und landende Flugzeuge bringen Anwohner rund um den Nürnberger Flughafen um den Schlaf. Zum Vorjahr ist besonders im Nachtflugverkehr ein starker Anstieg der Flüge erkennbar. Der Airport hält aber an seiner Ausnahmeregelung fest.

Die Debatte ist alles andere als neu: Der Nürnberger Flughafen sieht seinen 24-Stunden-Betrieb als Standortvorteil. Für Anwohnerinnen und Anwohner heißt das aber auch: Zu jeder Tag- und Nachtzeit können Flugzeuge im Nürnberger Norden starten und landen. "30 bis 40 Mal in der Nacht" sei dies der Fall, ärgert sich Erika Schuh, Vorsitzende des Vereins Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg und Umgebung e. V. Ein Umstand, der immer wieder für Unmut rund um den Airport sorgt.

Während der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Einbruch des Flugverkehrs hatte sich die Lage für die Anwohnerinnen und Anwohner entspannt. Nun steigt der Lärmpegel allerdings wieder an: Die Lärmimmissionen des Albrecht-Dürer-Flughafens sind im Juni 2022 im Vergleich zum Juni 2021 stark angestiegen, wie der Immissionsbericht zeigt. Die Anzahl der Flüge hat sich verglichen mit dem Vorjahresmonat ebenfalls deutlich erhöht - besonders stark im Nachtflugverkehr. Damit liegen die Lärmimmissionen wieder auf dem Niveau wie vor der Pandemie.

Möglich machen die vielen Nachtflüge eine Ausnahmeregelung: Leisere Flugzeuge können in Nürnberg zu jeder Uhrzeit starten und landen. Ausschlaggebend ist dabei der Flugzeugtyp und ob er in der sogenannten "Bonusliste" des Bundesverkehrsministeriums eingetragen ist. Doch selbst die "leisen" Flieger machen reichlich Lärm - in etwa wie "ein Rasenmäher oder Fön direkt neben einem im Schlafzimmer", sagt Schuh.

Welche Airlines nachts besonders aktiv sind, was der Flughafen an der Situation ändern möchte und weshalb die Zahl der Nachtflüge wieder gestiegen ist, erfahren Sie hier bei NN.de.