Vorstadtverein ist wenig begeistert

Anwohner verwundert: Darum ist die Zerzabelshofer Hauptstraße gelb

Sabine Ebinger

Lokales Nürnberg

E-Mail zur Autorenseite

31.5.2021, 05:41 Uhr
Die Zerzabelshofer Hauptstraße ist am Marktplatz gelb eingefärbt - und die Verkehrsteilnehmer sind irritiert.

© Verkehrsplanungsamt Nürnberg Die Zerzabelshofer Hauptstraße ist am Marktplatz gelb eingefärbt - und die Verkehrsteilnehmer sind irritiert.

Irritiert reagiert so mancher Autofahrer, der in der Tempo-30-Zone in Zabo unterwegs ist. Seit kurzem ist die Zerzabelshofer Hauptstraße am Marktplatz auf einer Länge von etwa 17 Metern komplett gelb. An dieser Stelle überqueren Passanten und Radfahrer vom Johann-Adam-Reitenspieß-Platz in Richtung Aussiger Platz (und umgekehrt) gerne die Straße - doch so richtig sicher fühlen sich viele an dieser Ecke nicht. "Wir haben hier immer wieder Beschwerden", berichtet Robert Wunder, der stellvertretende Leiter des Verkehrsplanungsamts.

Noch eine Ampel?

Für die Stadt ist es allerdings nicht so einfach, an dieser Stelle für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. In beiden Richtungen gibt es in unmittelbarer Nähe Fußgängerampeln. Eine dritte Ampel am Johann-Adam-Reitenspieß-Platz aufstellen? "Das ist nicht vertretbar", sagt Wunder. Wegen der unmittelbaren Nähe zu den zwei Ampeln sei es auch nicht sinnvoll, einen Zebrastreifen zu installieren. Eine Verkehrsinsel könne nicht eingerichtet werden: "Dafür ist es dort zu eng."

Und auch die Idee, einen andersfarbigen Asphalt an dieser Stelle einzubauen, wurde schnell verworfen: "Das schaut zwar schick aus, ist aber ziemlich teuer." Deshalb entschied sich die Stadt, die Straße einfach gelb einzufärben.

Verunsicherte Autofahrer

Rein rechtlich habe die Markierung allerdings keine Bedeutung: "Wir hätten die Straße auch blau oder grün einfärben können." Die Stadt setzt nun darauf, dass Autofahrer durch die Markierung verunsichert sind und kurzzeitig vom Gas gehen.

Beim Vorstadtverein Zabo sorgt diese Lösung allerdings für keine Begeisterungsstürme. Einen Blick zurück wirft der Vorsitzender Daniel Gencev: So hat sich der Verein lange für die Einrichtung der Tempo-30-Zone in der Zerzabelshofer Hauptstraße eingesetzt. Die Entscheidungsfindung zog sich bekanntlich hin, deswegen sprach sich der Vorstadtverein für einen andersfarbigen Asphaltübergang im Bereich Johann-Adam-Reitenspieß-Platz aus. Frei nach dem Motto: Wenn Lösung A (Tempo 30) nicht so schnell kommt, dann muss eben Lösung B (Markierung) her.

Prinzipiell begrüßt der Vorstadtverein die neue Markierung, doch über die Informationspolitik der Stadt ist man gleichzeitig etwas unglücklich. Denn die Anwohner in Zabo seien durchaus verwundert über das gelbe Straßenstück, berichtet Daniel Gencev. So recht wisse man nicht, was das soll: "Da wird gefragt, ob Farbe ausgelaufen ist oder ob das eine Baustelle ist." Auch die Optik sei nicht ideal: "Aus dem Gelb wurde mittlerweile ein schmutziges Ocker."


Mehr Licht für jungen Wald: Alte Bäume in Zabo müssen weichen


Sein Vorschlag: Die Stadt müsse mit einem Hinweis erklären, warum die Straße an dieser Stelle markiert wurde: "Man sollte sagen, was das bedeutet." Gencev meint: "Die Idee der Stadt war gut, die Ausführung ist allerdings nicht optimal. Da muss nachgebessert werden."

Verwandte Themen


21 Kommentare