ASV Buchenbühl steckt in der Bredouille

5.9.2013, 07:59 Uhr
ASV Buchenbühl steckt in der Bredouille

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Seit 2006 fungiert Heinz Laux als 1.Vorsitzender des 1925 gegründeten Allgemeinen Sportvereins Buchenbühl. Das Gelände liegt beschaulich im Westen der Ortschaft, flankiert von viel Wald. Fußball, Tennis, Gymnastik, Karate und Tischtennis sind die Sportarten, die hier gepflegt werden. 484 Mitglieder sind es derzeit, 500 waren es auch schon mal.

Von einem „gesunden Verein“ spricht Laux, der kürzlich 75 Jahre alt geworden ist. Im Frühjahr wollte er als Vereinschef ausscheiden, ebenso wie sein Stellvertreter Helmut Löhner. Doch bei der Mitgliederversammlung im März fand sich kein Nachfolger, weshalb der Vorstand kommissarisch im Amt geblieben ist — voraussichtlich „bis Ende Oktober, Anfang November“, heißt es.

ASV Buchenbühl steckt in der Bredouille

© Stefan Hippel

Dann soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt werden. Aus gesundheitlichen Gründen steht Laux keine weitere Amtszeit mehr zur Verfügung. Er werde „jeden Bewerber unterstützen“ und „beim Einarbeiten helfen“, betont Laux, der die Lage insgesamt für „brisant“ hält.

ASV Buchenbühl steckt in der Bredouille

© Stefan Hippel

Gefragt wurden inzwischen einige Kandidat(inn)en. Darunter SPD-Stadträtin Renate Blumenstetter, die mit Verweis auf andere Ehrenämter und ihren Wohnung in der Nordstadt abgelehnt hat. Als Vorsitzende der Buchenbühler Gemeinschaft, dem Dachverband aller Vereine im Stadtteil, bedauert sie, dass „Appelle an die Jüngeren“ nicht gefruchtet haben.

ASV Buchenbühl steckt in der Bredouille

© Roland Fengler

„Heinz Laux hat sich um alles gekümmert“, betont sie. Das habe „Vorbildcharakter“, es koste aber auch viel Zeit. Genau das ist das Problem, das zunehmend Sportvereine in die Bredouille bringt. Buchenbühl sei „einer von elf in Nürnberg“, die nach Blumenstetters Kenntnis mit Nachfolge in der Vorstandschaft zu kämpfen haben.

Hilfe seitens der Stadt gibt es in solchen Fällen beim kommunalen SportService, wo Thomas Schneider den Bereich „Vereinsentwicklung“ leitet. Ein Ausweg kann die Fusion mit einem anderen Verein sein, wie es zum Beispiel anno 2000 in Mögeldorf der Fall war.

Langsam ein Umbruch

Einen geeigneten Partner sieht Laux nicht in der Nähe, zudem lehnt er die Fusion zu einem Großverein bewusst ab. „Der ortsnahe Sport sollte erhalten bleiben“, betont er mit Blick auf die Bedeutung des Breitensports und der sozialen Kontakte in der direkten Nachbarschaft — insbesondere für die junge Generation. Dass im überalterten Stadtteil langsam ein Umbruch vonstatten geht und vermehrt Familien nach Buchenbühl zurückkommen, hält Laux für positiv. Gerade deshalb ist für ihn der Erhalt der Eigenständigkeit des ASV ein Herzenswunsch.

Erfüllt könnte dieser durch ein Modellprojekt werden, das Thomas Schneider gern in Nürnberg realisieren würde. Bei Gesprächsrunden mit dem ASV Buchenbühl und den Vereinen aus Ziegelstein (wie Tuspo Nürnberg, ASN Pfeil Phönix, DJK Concordia, HGN) sei nicht nur über mögliche Fusionen, sondern auch über eine Verwaltungsgemeinschaft gesprochen worden. Zwar seien noch rechtliche Fragen zu klären, für Schneider wäre eine solche Konstruktion aber ein geeigneter Weg, „um Vorstände zu entlasten und die Eigenständigkeit von kleinen Vereinen zu erhalten“.

Während es auch in Baden-Württemberg erste Überlegungen in diese Richtung gibt, hofft Schneider, dass Nürnberg in diesem Sportbereich „eine Vorreiterrolle“ übernehmen wird. Als erster Schritt fungiere der fusionserprobte DJK-Vereinschef Robert Seel als „Koordinator“, um ein Konzept zu entwickeln. Ob als erstes der ASV Buchenbühl davon profitieren wird, könnte sich schon im November zeigen.
 

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