22 Strecken betroffen
Auch Ziele ab Nürnberg fallen weg: Beliebte Airline streicht zahlreiche Verbindungen in Deutschland
10.10.2024, 17:24 UhrRyanair, die größte europäische Billigfluggesellschaft, ist beliebt für ihre günstigen Flüge und ihr breites Angebot. Doch damit ist für drei deutsche Städte jetzt Schluss. Ryanair zieht sich aus Dortmund, Leipzig und Dresden zurück. Ab 2025 werden Reisende von dort aus nicht mehr mit der Billigfluggesellschaft fliegen können, wie aus einer Pressemeldung der Airline bekannt wurde.
Laut Ryanair sei das die Reaktion auf "das anhaltende Versäumnis der deutschen Regierung", die Luftverkehrssteuer sowie die Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren zu senken.
Insgesamt sollen laut der Fluggesellschaft 1,8 Millionen Sitzplätze und 22 Strecken in Deutschland wegfallen. Das Angebot in Hamburg soll um 60 Prozent gestrichen werden, in Berlin um 20 Prozent. Das Angebot an weiteren Flughäfen sinke um 10 Prozent.
Unter diese Zahl fällt auch der Albrecht Dürer Flughafen in Nürnberg. Im Jahr 2024 stehen 23 von Ryanair beflogen Ziele ab Nürnberg, im kommenden Jahr sollen es aber 19 werden. Wie eine Sprecherin des Airports bestätigt, werden die Ziele Cagliari, Lamezia Terme, Valencia und Sevilla ab 2025 nicht mehr von Ryanair angeboten.
Ryanair will in anderen Ländern wachsen
Die Airline hatte schon zuvor gedroht, Strecken zu streichen, sollte die Bundesregierung nicht die zum Mai erhöhte Luftverkehrssteuer zurücknehmen.
In der Pressemeldung heißt es zudem, Deutschland habe nach der Corona-Pandemie den am schlechtesten performenden Luftverkehrsmarkt. Im Vergleich zu 2019 läge das Verkehrsaufkommen bei 82 Prozent, während Länder wie Spanien, Italien, Polen und Irland über 100 Prozent lägen.
Die Fluggesellschaft würde wohl zwar gerne in Deutschland weiter wachsen, müsse aber wegen der hohen Steuern und Gebühren auf andere EU-Länder zurückgreifen.
Weitere Kürzungen im Jahr 2025 möglich?
In der Meldung forderte die Airline außerdem die deutsche Regierung und Verkehrsminister Volker Wissing zum Handeln auf, um weitere Flugstreichungen im Sommer 2025 zu vermeiden. Konkret sollen demnach die Flugsicherungsgebühren, die seit 2019 um 100 Prozent gestiegen sind, gesenkt werden und die für Januar 2025 geplante Erhöhung der Obergrenze für Sicherheitsgebühren verschoben werden.
"Nur niedrigere Kosten werden es Deutschland ermöglichen, sein Verkehrsaufkommen von vor Covid wiederherzustellen, und Minister Wissing muss jetzt handeln, sonst werden deutsche Bürger weiterhin die höchsten Flugpreise zahlen, im am schlechtesten erholten Luftverkehrsmarkt in Europa", so Ryanairs CEO Eddie Wilson.
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