Auf AEG-Aus: Fatale Signale für die Kulturhauptstadt

12.6.2018, 18:44 Uhr
Alle Künstler und Kreativen, die bislang in der großen Halle 14 Auf AEG gearbeitet haben, müssen ausziehen. Das Mietverhältnis wurde nicht verlängert.

© Nils A. Petersen Alle Künstler und Kreativen, die bislang in der großen Halle 14 Auf AEG gearbeitet haben, müssen ausziehen. Das Mietverhältnis wurde nicht verlängert.

Es ist ein wahrhaft unglückliches Signal: Während sich Nürnberg um den Titel als Europas Kulturhauptstadt 2025 bewirbt und allenthalben der hohe Wert des kreativen Potenzials besungen wird, das es in dieser Stadt zu hegen und pflegen gilt, fliegen die Künstler aus Auf AEG raus.

Jahrelang waren sie dort der Motor der (wirtschaftlichen) Entwicklung. Jetzt läuft der Laden — und die Kunst wird nicht mehr gebraucht. Sie muss zahlungskräftigeren Mietern Platz machen — was aus Sicht des Immobilieneigentümers sicherlich nachvollziehbar, aus Sicht der Kultur und Kreativwirtschaft aber fatal ist. Sie braucht bezahlbare Räume. Die zu finden, ist bei den explodierenden Immobilien- und Mietpreisen in Nürnberg aber nachgerade unmöglich.

Die Stadt hat das allgemeine Problem des fehlenden Raums für kreative Köpfe zwar erkannt. Sie hat es in ihrem kürzlich aufgesetzten und langfristig angelegten Kulturstrategiepapier benannt und angekündigt, ein Raumleerstand- und Zwischennutzungsmanagement zu installieren. Den Künstlern, die jetzt aus Auf AEG ausziehen müssen, nützt das nichts. Sie brauchen schnelle Lösungen. Jetzt.

 

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