"Auferstehung" in Nürnberg

9.2.2018, 06:00 Uhr

© Foto: Marion Bührle

In dem 1899 erschienenen Stück wird der Adlige Nechljudow als Geschworener ans Gericht gerufen. Der Fürst kennt die Frau, die beschuldigt wird, einen Giftmord begangen zu haben: In jungen Jahren hatte er mit dieser Katharina Maslowa etwas am Laufen, jetzt sitzt sie als Prostituierte auf der Anklagebank und wird zu Unrecht schuldig gesprochen.

Nechljudow fühlt sich persönlich verantwortlich für Maslowas Schicksal. Er beschließt, seine Ländereien zu verkaufen und ihr ins Arbeitslager nach Sibirien zu folgen, um für ihre Freilassung zu kämpfen. Die höhere Gesellschaft verspottet den plötzlichen Wohltäter, doch Nechljudow geht es um Gerechtigkeit und darum, die Unvollkommenheit des Rechtssystems zu entlarven. Doch sind das seine wirklichen Beweggründe?

Wie sollen wir leben? Was ist gutes Handeln? Wie verhalten wir uns, wenn uns Unrecht begegnet? Tolstois dritter und letzter Roman ist eine Abrechnung mit der Welt und ihren institutionalisierten Lügen — und eine leidenschaftliche, moralische und politische Anklage. Kein Wunder, dass die Veröffentlichung seinerzeit für heftigen Ärger mit der Kirche sorgte.

Bei der Bearbeitung am Staatstheater führt Akin Isletme Regie. Der junge Nürnberger hat das üppig besetzte Personal in Tolstois Buch auf fünf Rollen eingedampft. Es spielen Lilly Gropper, Ruth Macke, Martin Aselmann, Pius Maria Cüppers und Dimitri Wasserblaj.

Die Premiere am Freitag ist bereits ausverkauft. Weitere Vorstellungen am 13., 18., 20. und 24. Februar. Kartentelefon: 0180-1-344.276, www.staatstheater-nuernberg.de

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