Soziale Hilfe

Auffallend häufig Kinder: So viele Menschen sind in Nürnberg und Fürth von Armut betroffen

Veronika Kügle

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29.9.2024, 05:00 Uhr
Am Ende des Monats kann das Geld knapp werden: Auch in Fürth und Nürnberg sind viele Menschen auf finanzielle Unterstützung angewiesen (Symbolbild).

© imago/Skata/Silas Stein Am Ende des Monats kann das Geld knapp werden: Auch in Fürth und Nürnberg sind viele Menschen auf finanzielle Unterstützung angewiesen (Symbolbild).

Immer wieder kämpfen auch Menschen in Nürnberg und Fürth gegen die Armut und sind insbesondere in dichter besiedelten Stadtteilen sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. Das zeigt jetzt ein Bericht des Amtes für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth für das Jahr 2023 auf.

Insgesamt haben Ende vergangenen Jahres, zum 31. Dezember 2023, in Nürnberg 54.961 Menschen Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen. Das ist mit Blick auf die Gesamtbevölkerung etwa jeder oder jede Zehnte.

13.333 und damit rund ein Viertel bekamen Hilfe vom Nürnberger Sozialamt. 786 Personen brauchten Unterstützung für ihren Lebensunterhalt, 9 814 für ihre Grundsicherung im Alter sowie bei der Erwerbsminderung und 2 733 waren Asylsuchende, die auf die Unterstützung der Stadt angewiesen sind.

In Fürth liegen die Zahlen etwas niedriger. 7,7 Prozent der hiesigen Bevölkerung sind auf Sozialleistungen angewiesen, was in Fürth 10.343 Menschen entspricht. Der überwiegende Teil waren Regelleistungsempfangende, nämlich 7 944 Personen. Die restlichen 2 399 bezogen Leistungen vom Sozialamt der Stadt Fürth. Davon 163 für ihren Lebensunterhalt, 1 716 für die Grundsicherung im Alter sowie bei Erwerbsminderung und 520 Menschen für Asylleistungen.

Was besonders auffällt? Kinder unter 7 Jahren machen in beiden Städten gute 6 Prozent der Bevölkerung aus. Von diesen 6 Prozent sind in in Nürnberg 16,5 Prozent und in Fürth 11,9 Prozent hilfebedürftig. Das bedeutet: Jeder oder jede Zehnte der Menschen, die von Armut betroffen sind, geht noch nicht in die Schule. Am stärksten trifft es die Kinder zwischen 7 und 18 Jahren. Hier liegt der Anteil insgesamt noch etwas höher: Sie machen 15,7 Prozent aller Hilfeempfangenden in Nürnberg und 16,9 Prozent in Fürth aus.

Die am stärksten vertretene Altersgruppe in der Region ist aber die der 26- bis 65-Jährigen. Sie ist mit über 50 Prozent der größte Teil der Bevölkerung. Von diesen Personen ist in Nürnberg knapp jeder oder jede Zehnte, in Fürth etwa jeder oder jede Dreizehnte bedürftig.

Insgesamt unterscheiden sich die Bedürftigkeitsstrukturen in Nürnberg und Fürth nicht auffallend voneinander.

Prozentual am meisten von Armut betroffen sind in Nürnberg die Stadtteile rund um Langwasser-Südost und Eberhardshof. Was die Mindestsicherungsquote betrifft, ist die Quote in 33 der 79 ausgewiesenen Gebiete seit 2018 gesunken. In Fürth liegt die höchste Quote im Altstadt- und Innenstadtbereich, um den Stadtpark herum und an der Stadtgrenze und in der Südstadt.

Die Statistik kann zeigen, dass sich Hilfebedürftigkeit durch alle Altersklassen zieht, der Anteil minderjähriger Kinder mit mehr als 25 Prozent in Nürnberg und Fürth aber gleichermaßen erschreckend hoch erscheint. Unter den Senioren und Seniorinnen sind es mehr die Frauen, die im Alter häufiger auf Leistungen angewiesen sind. Das lässt sich aber auch damit erklären, dass es bei Menschen ab 60 generell mehr Frauen als Männer gibt.

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