Aufregung im Rathaus: Quelle wieder vor dem Verkauf?
12.5.2016, 06:00 UhrCSU-Fraktionschef Sebastian Brehm hat so ein ungutes Gefühl. Das hat er bereits seit zwei Jahren, wenn es um die Zukunft der Quelle-Immobilie geht. So ganz hat er den Besitzern nie über den Weg getraut. Zu verschlossen ist das Unternehmen mit Deutschlandsitz in Düsseldorf, das das Areal nach der Zwangsversteigerung 2015 erworben hatte. Vor sechs Jahren war das Aus des Quelle-Konzerns besiegelt worden.
Anfang des Jahres hatte Sonae Sierra noch keinen Bauantrag bei der Stadt eingereicht. "Wir verhandeln derzeit mit Mitinvestoren", sagte der Projektleiter von Sonae Sierra, Martin Philippen, gegenüber unserer Zeitung. "Bevor es nicht zu einer Einigung gekommen ist, reichen wir keinen Bauantrag ein."
Er rechne damit, dass es in zwei bis drei Monaten konkrete Verhandlungsergebnisse geben werde. Im Rathaus wartet man bisher aber vergeblich auf ein Ergebnis. "Wir wurden immer wieder vetröstet". Am Mittwochabend hieß es am Rande der Stadtratssitzung, dass der Investor sich von Teilen der gigantischen Immobilie oder vom ganzen Komplex trennen und an andere verkaufen wolle. Nach Pfingsten, so sagte ein Insider, wolle Sonae Sierra sich nun zu dieser Frage bei der Stadt melden.
"Der geplante Mix an Nutzern stimmt weiterhin"
Das Unternehmen wollte eigentlich im Sommer mit dem Umbau beginnen und 350 Millionen Euro investieren. Nun heißt es aus dem Rathaus, könne es sein, dass die Portugiesen Teile des Gebäudes nach einem Verkauf zurückmieten könnten. Man wartet mit Spannung auf die Tage nach Pfingsten.
"Nachdem die letzten Mieter das Gebäude Ende Januar verlassen haben, haben sich bisher keine Entwicklungen abgezeichnet, die auf eine zeitnahe Bautätigkeit hinweisen", wundert sich Sebastian Brehm. Auch zur Partnersuche des Investors für die Flächen gebe es bisher keinen Erkenntnisse. In der Stadtspitze gibt man sich offiziell gelassen. "Der geplante Mix an Nutzern stimmt weiterhin", heißt es. Das ist Brehm aber zu wenig. Die Verwaltung soll nun über den aktuellen Sachstand berichten, fordert er.
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