Bahn verärgert Anwohner durch nächtliche Bauarbeiten

4.11.2018, 06:00 Uhr
Die Warnsignale — hier bei einer früheren Baustelle zwischen Rückersdorf und Nürnberg-Ost — warnen Arbeiter vor einem herannahenden Zug. In Jobst ist die Sirene auch nachts deutlich zu hören.

Die Warnsignale — hier bei einer früheren Baustelle zwischen Rückersdorf und Nürnberg-Ost — warnen Arbeiter vor einem herannahenden Zug. In Jobst ist die Sirene auch nachts deutlich zu hören.

Fast drei Kilometer lang ist der Abschnitt, der zwischen dem 5. und dem 22. November einer intensiven Maßnahme unterzogen wird. 4500 Schwellen und 4000 Tonnen Schotter sollen in dieser Zeit ausgetauscht werden, kündigt die Bahn in einer aktuellen Information für die Anwohner an. "Keine Angst vor unserer Baustelle", heißt es darin.

Zweiton-Signal sorgt für Unruhe in der Nacht

Angst haben die Anwohner nicht - eher Bedenken. "Warum müssen die Arbeiten in der Nacht durchgeführt werden?", fragt etwa eine Bewohnerin der Karlsbader Straße, einer Seitenstraße der Zerzabelshofstraße. Die Bahn verteidigt erwartungsgemäß das nächtliche Vorgehen: "Um den regulären Betrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen." Allerdings werde auf eine akustische Warnsignalanlage bei dieser Baustelle verzichtet.

Dahingehend haben die Betroffenen gegenüber den Anwohnern in der Kaeppelstraße/Dr.-Carlo-Schmid-Straße schon einen Vorteil. Dort wird mit dem Zweiton-Signal gearbeitet, das nachts weithin hörbar durch die Siedlung gellt. Seit April laufen dort die Arbeiten: Eine der beiden Bahnbrücken in der Kaeppelstraße muss umfassend saniert werden, weshalb die Straße vom Europaplatz abknickend für die Durchfahrt und für Fußgänger gesperrt ist.

Anwohner teiweise nicht informiert

Die gesamten Arbeiten werden sich laut Bahn fast ein Jahr hinziehen. Mit einem Ende der Maßnahme kann also vor dem April nächsten Jahres nicht gerechnet werden. Auch hier laufen Arbeiten in der Nacht sowie an den Wochenenden. Nach Fertigstellung der Brücke, stehen noch die Straßenbauarbeiten an.

Die Bahn setzt die weithin hörbaren Warnsignale in der Regel dann ein, wenn der Zugverkehr während der Bauphase nicht komplett eingestellt werden kann. Sinn des automatisch auslösenden, einige Sekunden anhaltenden akustischen Signals ist es, die Arbeiter rechtzeitig auf nahende Züge hinzuweisen.

In der Vergangenheit gab es deshalb schon Ärger, weil diese Signale weit über das eigentlich betroffene Gebiet hinaus zu hören waren - dort, wo die Anwohner auch nicht informiert waren. In Jobst scheint dies besser zu funktionieren. Zumindest sind aktuell keine Beschwerden von außerhalb bekannt.

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