Bau der Surfer-Welle in Nürnberg soll 2018 beginnen
11.1.2017, 06:20 UhrNach der Präsentation der "Wasserwelt Wöhrder See" kam 2011 die Surfer-Welle ins Gespräch. Weil die Idee dort nicht zu verwirklichen war, gründete sich 2012 der Verein Nürnberger Dauerwelle, dem inzwischen rund 50 Surf-Fans angehören.
Seit Sommer 2013 läuft der Abstimmungsprozess. Klar ist mittlerweile, dass die "Dauerwelle" nicht beim Lederersteg, sondern auf der Fuchslochslandzuge entstehen soll. Im Frühjahr 2014 begannen erste Umweltprüfungen, im Frühjahr 2016 wurde für den Bau der Anlage die wasserrechtliche Genehmigung beantragt. Sie bedeutet eine umfangreiche Prüfung auf Herz und Nieren. Federführend dabei ist das städtische Umweltamt.
Behördenchef Klaus Köppel wartet aktuell auf die Begutachtung durch das staatliche Wasserwirtschaftsamt, die für Januar 2017 angekündigt worden sei. "Das ist ein wesentlicher Bestandteil für das Genehmigungsverfahren." Diese Behörde fungiere hier "als amtlicher Sachverständiger für uns als Genehmigungsbehörde".
Laut Köppel ist mit den Antragstellern vom "Dauerwelle"-Verein vorbesprochen, "dass wir uns dann mit ihnen wegen noch offener Punkte aus dem Betriebskonzept zusammensetzen". Das Ziel des Umweltamts lautet, "dass wir in den nächsten drei Monaten das Genehmigungsverfahren möglichst abschließen können."
Ulrich Fitzthum, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes, bestätigt den Verfahrensstand und betont, dass das Gutachten seiner Behörde im Regelfall zur Grundlage des Genehmigungsbescheides werde. "Neben der Rolle als amtlicher Sachverständiger sind wir auch noch in der Funktion des Gewässereigentümers von der Welle betroffen", erklärt Fitzthum.
Dabei gehe es um Dinge wie "Regelung der künftigen Gewässerunterhaltung, Sicherstellung der Durchgängigkeit der Pegnitz auch bei Wellenbetrieb, aber auch schlicht um Fragen, die sich um das Grundstück drehen, das derzeit noch uns gehört". Diese Fragen seien aber schon so weit mit den Antragstellern geklärt, dass man sagen könne: "Alles ist klar."
Freistaat übernimmt Hälfte der Kosten
Diese Aussage bedeutet neuen Rückenwind für das Vorhaben, das bereits im Juni 2016 einen "wichtigen Schritt, so Umweltreferent Peter Pluschke, geschafft hatte. "Keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen" lautete damals das Fazit der standortbezogenen Vorprüfung der Stadt mit Blick auf die Umweltverträglichkeit des Projekts.
500.000 Euro sind bis dato für den 61 Meter langen und 22 Meter breiten Wellenkanal veranschlagt, der neben der Pegnitz errichtet werden soll. Der Freistaat Bayern hat 2013 eine 50-prozentige Förderung in Aussicht gestellt - maximal werden es 250.000 Euro sein, wie Vorstandsmitglied Thomas Bachschmid vom Verein "Dauerwelle" betont.
Trotz der positiven Rückmeldungen gibt er sich vorsichtig. Man wolle den offiziellen Genehmigungsbescheid und die darin enthaltenen Auflagen abwarten, die Umplanungen und Kostensteigerungen mit sich bringen können. Klar sei zudem, dass es auch Vorbehalte gebe - etwa von Fischereiverbänden, Kanuten oder auch Anwohnern mit Blick auf die Parkplatzsituation.
Sobald der Bescheid im Frühjahr 2017 vorliegt und die Auflagen sich als machbar entpuppen, will der Verein auf die konkrete Suche nach Sponsoren gehen. Erste Gespräche seien geführt worden, doch als Bedingung für weitere gilt eine rechtskräftige Genehmigung.
Vorstellen kann sich Bachschmid auch eine Ko-Finanzierung über ein Crowdfunding-Projekt. Dabei hofft man auf ein großes Einzugsgebiet bei den Surf-Fans. Die nächstgelegene "Dauerwelle" des Münchener Eisbachs liegt immerhin rund 170 Kilometer entfernt vom Nürnberger Fuchsloch, das zwischen den Stadtteilen Muggenhof und Schniegling liegt.
Wenn alles gut läuft, soll möglichst bis Ende 2017 die endgültige Bauausschreibung erfolgen und 2018 mit dem Bau begonnen werden.
Damit wird diese Surfer-Welle in der Natur sicher früher als die Indoor-Welle entstehen, die der Investor Sonae Sierra bei seinen Plänen für den Umbau des Quelle-Versandhauses vorgesehen hatte. Davon spricht derzeit niemand mehr.
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