Pilotprojekt

Baumaßnahmen im Nürnberger Tiergarten: Arbeiten an der Delfinlagune

Saskia Muhs

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29.2.2024, 11:03 Uhr
Die Delfinlagune im Nürnberger Tiergarten wird in diesem Jahr kostspielig saniert (Symbolbild). 

© Roland Fengler, NNZ Die Delfinlagune im Nürnberger Tiergarten wird in diesem Jahr kostspielig saniert (Symbolbild). 

Bereits seit dem vergangenen Winter sind Becken 1 und Becken 6 von einer Bauschutzhalle überdeckt. Im Januar begannen die eigentlichen Sanierungsarbeiten an den Becken der Delfine. Doch was genau ist dort geplant? Das städtische Hochbauamt saniert bis voraussichtlich Spätsommer 2024 ein Becken in der Lagune im Tiergarten der Stadt Nürnberg.

Laut einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg wird aktuell das Becken 6 der Lagune erneuert. Hier werde der Beckenrand saniert und die Beckenwände optimiert - alles in enger Abstimmung mit Tierärzten, um die Belastung auf die Großen Tümmler möglichst gering zu halten. Das Ganze sei ein Pilotprojekt, mit welchem der Tiergarten herausfinden will, wie auch die anderen Becken unter möglichst geringer Belastung von Tieren und Besuchern renoviert werden können.

Diese Baumaßnahmen sind 2024 geplant

Am Becken 6 wird der nördliche Beckenrand abgesenkt, um künftig eine weitere Arbeitsfläche für die Tierpflege zu bieten, die Eckbereiche werden mit Holzbelag und Naturstein belegt. Mit einer Beschichtung aus Zement werden die rauen Beckenwände geglättet, um künftig Reinigung und Pflege der Becken zu erleichtern. Eventuell vorhandene Betonschäden werden saniert.

Grundsätzlich kommen die Materialien Holz, Sandstein und Beton beziehungsweise Betonbeschichtung zum Einsatz, heißt es seitens der Stadt. Um den Tierpflegern ihre Arbeit künftig zu erleichtern, wird parallel zur Sanierung im Sommer ein Hebeboden im Rundbecken. Die Arbeiten kosten rund eine Million Euro.

Über die Delfine im Tiergarten Nürnberg

Im Tiergarten Nürnberg werden im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) derzeit sieben Großen Tümmler gehalten. Diese Delfinart ist in allen Weltmeeren zu Hause, vom gemäßigt kalten bis zu den tropischen Gewässern. Große Tümmler sind im offenen Meer anzutreffen, leben aber hauptsächlich in flachen Küstengebieten. Der Große Tümmler ist, im Gegensatz zu anderen Delfinarten, nicht vom Aussterben bedroht.

Doch warum hält der Nürnberger Zoo dann überhaupt Delfine? Tierschützer kritisieren das schon lange: Die Organisation "Whale and Dolfin Conversation" schreibt beispielsweise: "Eine natürliche und artgerechte Haltung von Walen und Delfinen in Delfinarien ist nicht möglich." Zudem wirft sie dem Nürnberger Tiergarten vor, die Tiere mit Medikamenten und Beruhigungsmitteln ruhig zu stellen, um diese in Gefangenschaft halten zu können. In mehreren Ländern, darunter auch Großbritannien und die Schweiz, wurden Delfinarien schon vor Jahren verboten.

Der Tiergarten selbst begründet das mit einer symbolhaften Botschaft. Für ähnliche Delfinarten in der Natur mache man so auf die Gefahren für die Delfine aufmerksam, und weise auf die von Menschen verschmutzten, überfischten Meere hin, heißt es auf der Tiergarten-Website. Ein weiterer Aspekt sei die Erforschung von Tümmlern: Die Erkenntnisse ließen sich auch auf andere Arten übertragen, wodurch man zum Artenschutz beitragen könne.

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