Bauschutt auf Nürnberger NSU-Tatort abgeladen

11.06.2013, 19:05 Uhr
Im Jahr 2000 wurde der Blumenhändler Enver Simsek an dieser Stelle von den NSU-Terroristen getötet. Nun wurde an dieser Stelle Bauschutt abgeladen.

© Roland Fengler Im Jahr 2000 wurde der Blumenhändler Enver Simsek an dieser Stelle von den NSU-Terroristen getötet. Nun wurde an dieser Stelle Bauschutt abgeladen.

Die Stadt Nürnberg sieht in dem Abladen des Bauschutts ein „Beispiel von Unbedachtheit und Ignoranz“. Beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) gingen Beschwerden ein.  Die N-Ergie bedauert es, dass die von ihr engagierte Firma, die in der Nähe ein Wasserrohr saniert, ihren Schutt ausgerechnet dorthin kippte, wo Enver Simsek getötet wurde. "Das tut uns sehr leid." Das Material soll bis Mittwochmittag entfernt werden.

„Das Problem ist, dass der Tatort schlichtweg nicht als solcher bekannt ist“, erklärte Martina Mittenhuber vom Menschenrechtsbüro der Stadt. Es gebe Überlegungen, die drei NSU-Tatorte in Nürnberg mit einer Tafel oder einem kleinen Mahnmal zu versehen, um sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Bauschutt auf Nürnberger NSU-Tatort abgeladen

© Fengler

Eine Informationstafel und vier Gingko-Bäume erinnern bereits seit März am Zugang zur „Straße der Menschenrechte“ an die Ermordung der NSU-Opfer. In Nürnberg kamen drei von ihnen ums Leben: Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru und Ismail Yasar wurden in den Jahren 2000, 2001 und 2005 erschossen.

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