Bis zu 500 Flüchtlinge kommen nach Schwaig

11.9.2015, 16:21 Uhr
In der Bogenoffsetdruckerei ODN könnten künftig auch kurzfristig Flüchtlinge aufgeommen werden.

In der Bogenoffsetdruckerei ODN könnten künftig auch kurzfristig Flüchtlinge aufgeommen werden.

Erst am Freitagnachmittag waren die Vertragsverhandlungen zwischen dem Landratsamt und dem Eigentümer der Halle abgeschlossen, doch schon an diesem Wochenende könnten die ersten Flüchtlinge hier eine vorübergehende Bleibe finden.

Das allerdings, wie Rolf List, der Pressesprecher des Landratsamts Nürnberger Land, gegenüber der Pegnitz-Zeitung betont, "nur im absoluten Notfall". Denn in der rund 6500 Quadratmeter großen Halle, in der bis 2014 noch Kataloge und Magazine wie Kicker-Sonderhefte, Freundin oder die Apotheken­umschau gedruckt wurden, müsste noch einiges gemacht werden, um Menschen dort dauerhaft beherbergen zu können. "Deshalb haben wir die Regierung von Mittelfranken auch um einen Vorlauf von ein bis zwei Wochen gebeten, um das Gebäude ordentlich herzurichten", sagt Rolf List. Dazu gehört, dass so schnell wie möglich ein Fluchtplan erarbeitet, Sanitäranlagen aufgestellt, Parzellen geschaffen und die Gesundheitsuntersuchungen der ankommenden Asylbewerber sichergestellt werden müssen.

Ab sofort wird das Gebäude außerdem von einem Sicherheitsdienst bewacht. "Wenn alle Stricke reißen und die Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf überquillt, müssen wir aber noch kurzfristiger handeln", so List. Dann würde das Bayerische Rote Kreuz mit einspringen und schon an diesem Wochenende für Betten, Verpflegung und Weiteres sorgen. "Damit leisten wir einen Beitrag zur Entspannung der Lage in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Mittelfranken", sagt amtierender Landrat Norbert Reh, der derzeit Armin Kroder im Amt vertritt, über die neue Unterbringungsmöglichkeit.

2004 war die Bogenoffsetdruckerei ODN von Nürnberg in die neu gebaute Halle nach Schwaig umgezogen, in der 110 bis 150 Mitarbeiter beschäftigt waren. Im Mai 2014 hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet, am 31. Oktober vergangenen Jahres war der letzte Arbeitstag. Seitdem stand die Halle leer.

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