BMW plant neue Niederlassung in Nürnberg

Nürnberg - BMW will 2017 eine neue Niederlassung auf dem ehemaligen Cebal-Gelände an der Gustav-Adolf-Straße bauen. Das Areal ist 4.000 Quadratmeter groß und liegt in der Nähe des Fernsehturms, neben der Peugeot-Niederlassung.

"Die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Eine verbindliche Aussage könnte erst Ende 2016 erfolgen", sagte BMW-Pressesprecher Bernhard Ederer zur NZ. Derzeit würden die vorhandenen Planungen überarbeitet. Das Gelände gehört seit Jahren BMW und wurde trotz einiger Turbulenzen nicht verkauft. Im April 2008 legten schon einmal etliche Prominente den Grundstein für eine neue Niederlassung auf dem ehemaligen Cebal-Gelände. Für 42 Millionen Euro sollte dort bis 2009 eine BMW-Niederlassung gebaut werden. Im Gegenzug war geplant, dass die BMW-Betriebe an der Witschelstraße und an der Regensburger Straße aufgegeben werden.

Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise, die danach ins Rollen kam, wurde der Neubau im August 2008 gestoppt und keiner der vorhandenen Standorte in Nürnberg aufgegeben. Steigende Ölpreise und zurückgehende Gewinne führten dazu, dass die Münchner Autobauer mehr Geld für Risiken zurückstellen mussten, lautete die offizielle Begründung des Konzerns für den Baustopp.

Außerdem sollten die vorhandenen Standorte ausgebaut werden. BMW kündigte vor sieben Jahren auch an, das Gelände an der Gustav-Adolf-Straße zu verkaufen. Doch dazu kam es nicht. Der Nichtverkauf sei ein Indiz dafür, dass BMW weiter ein großes Interesse daran habe, an diesem Standort eine neue Niederlassung zu bauen, so Ederer. Allerdings müssen die alten Pläne grundsätzlich überprüft und teilweise verbessert werden, so dass es eben erst im Laufe des Jahres zu konkreten Entscheidungen kommen werde. Da die alte Baugenehmigung erloschen ist, muss auch ein neuer Bauantrag gestellt werden. Ederer geht davon aus, dass es zu einer längeren Planungszeit und zu einer eher kurzen Bauzeit kommt.

Betrieb in Fürth wird geschlossen

Der Münchner Autokonzern ist auch durch die Entscheidung des Möbelriesen Ikea, eine neue Filiale an der Regensburger Straße zu bauen, unter Druck geraten. Der schwedische Konzern hat für den Bau der neuen, 25 000 Quadratmeter großen Filiale auch das Gelände der BMW-Niederlassung erworben.

Der Mietvertrag von BMW läuft noch bis 2019. Zeit für Planung und Bau an der Gustav-Adolf-Straße ist demnach genug. Zur BMW-Niederlassung Nürnberg gehört auch ein Betrieb in Fürth. Ralf Schepull, Niederlassungsleiter, hatte vor zwei Tagen angekündigt, dass der Fürther Ableger ab Februar 2017 geschlossen wird. Ein weiteres Indiz dafür, dass in Nürnberg gebaut wird. Schepull konnte sich außerdem 2015 über ein „hervorragendes Jahr“ bei den Verkaufszahlen freuen. Wirtschaftsreferent Michael Fraas freute sich jedenfalls schon einmal über der beabsichtigten Neubau: "Darauf warten wir schon seit Jahren."