"Bomben-Scherz" am Aufseßplatz könnte richtig teuer werden

16.1.2016, 05:56 Uhr
Dieser schwarze Rucksack hatte am Donnerstagabend auf dem Aufseßplatz für mächtig Unruhe gesorgt.

© Stefan Hippel Dieser schwarze Rucksack hatte am Donnerstagabend auf dem Aufseßplatz für mächtig Unruhe gesorgt.

Auf jeden Fall laufen die Ermittlungen zum Südstadt-Vorfall vom Donnerstag nach Paragraf 126 des Strafgesetzbuchs „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“. Die Polizei untersucht den in der Bäckerei sichergestellten Rucksack auf DNA und Fingerabdrücke. Je nach Schwere der Straftat könnte ein Gericht gegen die Täter Geldstrafen (bis zu 360 Tagessätze) und bis zu drei Jahre Gefängnis verhängen, erläutert Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke.

Auch zivilrechtlich könnte es teuer werden: „Falls Beteiligte einen Nervenzusammenbruch erlitten haben oder Geschäftsleute wegen der Sperre Verdienstausfälle hatten, dürfen sie dies geltend machen“, erklärt Justizpressesprecher Michael Hammer. Die Einsätze von Polizei und Feuerwehr sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Doch die erste Aufgabe ist - unabhängig ob Scherz oder bitterer Ernst: die Täter zu ermitteln.

Zwei junge Männer hatten am Donnerstag gegen 16 Uhr am Aufseßplatz einen Rucksack in eine Bäckereifiliale geworfen und dabei in arabischer Sprache "Allah ist groß" gerufen. Daraufhin flüchteten sie. Eine dritte Person, die ebenfalls weglief, soll die ganze Aktion gefilmt haben. Die Südstadt wurde teilweise abgeriegelt, ehe aus München angerückte Sprengstoffexperten des bayerischen Landeskriminalamts (Lka) um 18.15 Uhr Entwarnung geben konnten.

Ein Video auf Youtube dokumentiert mehrere solcher Vorfälle in Nürnberg. Alle laufen nach einem ähnlichen Muster ab.

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