Motto "Solidarität statt Hetze"

„Brandmauer sind wir!“: Tausende Menschen protestieren spontan in Nürnberg - weitere Demos geplant

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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Verena Büchner

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30.01.2025, 21:19 Uhr
Tausende Menschen beteiligten sich am Donnerstagabend an der spontanen Demo des Nürnberger Bündnis Nazistopp. Viele hatten kreative Plakate gegen den Rechtsruck am Start.

© Elia Hupfer Tausende Menschen beteiligten sich am Donnerstagabend an der spontanen Demo des Nürnberger Bündnis Nazistopp. Viele hatten kreative Plakate gegen den Rechtsruck am Start.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat das Nürnberger Bündnis Nazistopp spontan eine Versammlung angekündigt. Die von der Linkspartei organisierte Kundgebung fand am Donnerstag ab 18.30 Uhr spontan in der Nürnberger Innenstadt statt. Tausende waren der Einladung gefolgt, überall ragten bunte Schilder aus der Menge. Gleich zwei Mottos hatten die Veranstalter benannt: "Solidarität statt Hetze" und "Die Brandmauer sind wir!". Während die Veranstalter selbst von in der Spitze von rund 5000 Teilnehmern sprechen, zählte die Polizei am Abend etwa 2100 Menschen. Die Kundgebung sei friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen, erklärte ein Sprecher der Polizei Mittelfranken, welche vor Ort durch Kräfte des Unterstützungskommandos Mittelfranken (USK) unterstützt wurde.

Demos auch an vielen anderen Orten in Bayern

Auch an vielen anderen Orten in Bayern versammelten sich am Donnerstag Menschen zu großen Demos, viele weitere Kundgebungen sind in den nächsten Tagen geplant.

Hintergrund ist die Bundestagsabstimmung am Mittwoch, bei der die Union mithilfe von Stimmen der AfD einen Antrag zu einer verschärften Migrationspolitik durchgesetzt hatte. Es war der erste erfolgreiche Antrag im Bundestag mithilfe der AfD. Viele andere Parteien werfen der CDU und CSU vor, damit die sogenannte Brandmauer eingerissen zu haben. Darunter wird verstanden, dass die demokratischen Parteien nicht mit Rechtsextremen zusammenarbeiten.

Der von Union, AfD und FDP gemeinsam beschlossene Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik sei nur der "Höhepunkt einer Spirale", positioniert sich das Bündnis. Diese Spirale, in der sich "rassistische und migrationsfeindliche Forderungen ständig überboten haben", wolle man nicht akzeptieren. Neben der Linkspartei hat auch die Lokalgruppe Seebrücke Bamberg eine Kundgebung am heutigen Donnerstag organisiert.

Auch an weiteren Standorten in der Region wird demonstriert: Am Kohlenmarkt in Fürth findet am Freitag um 18 Uhr eine Demo statt, organisiert vom Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus. In Erlangen, Hersbruck, Markt Erlbach und Ansbach wird es am Samstag Versammlungen geben. Und auch in Nürnberg sind in den nächsten Tagen weitere Kundgebungen geplant. Die Uhrzeiten und eine Vielzahl an weiteren Demos sind hier zu finden.