Chefredaktion zur Corona-Krise: Danke für Ihr Vertrauen!
20.4.2020, 15:03 UhrSeit nun schon einem Monat hat uns alle ein Thema im Griff - und zwar buchstäblich: Die Corona-Krise zwang und zwingt uns noch einige Zeit zu Einschränkungen unserer Freiheiten, zu einem ganz anderen Alltag. Weil das eine so einschneidende Zäsur ist, beherrscht das Virus auch unsere Berichterstattung - so sehr, dass manche schon klagen, ob es denn wirklich nichts anderes mehr gebe...
Doch, gibt es. Gerade in der Krise erleben wir unglaublich viel Zusammenhalt, Solidarität und Hilfe. Auch darüber berichten wir - weil unsere Gesellschaft dann gestärkt aus der Krise herausgehen kann, wenn wir uns diese mitmenschliche Verbundenheit erhalten.
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Aktuell aber dominieren die negativen Folgen auch unsere Arbeit: Da sind die Erkrankten, die leiden, teils am Virus sterben. Da ist die Wirtschaft, die in eine Rezession stürzt. Die geht an unserer Region nicht vorbei. Die Unternehmen im Großraum Nürnberg leiden unter der Krise, ebenso die Städte und Kreise. Viele Menschen werden, zumindest vorübergehend, ihren Job verlieren. Das sind Themen, die viele zu Recht umtreiben. Die Schwächeren trifft die Krise mehr als die Starken - es ist unsere Aufgabe, da für eine gerechte Verteilung der Lasten einzutreten. Auch unser Medienhaus selbst ist betroffen von der Krise. Das Anzeigenaufkommen sank kräftig, Einnahmen fehlen. Umso erfreulicher, dass Sie uns in diesen Zeiten die Treue halten!
Wir merken an ungewöhnlich vielen Reaktionen, wie groß die Verbundenheit unserer Leserinnen und Leser mit unserer, mit Ihrer Zeitung und unserem Online-Angebot ist. Und Sie merken offenbar, wie wichtig gerade in der Krise solide, seriöse, sauber recherchierte Informationen sind. Nur wir berichten derart umfassend über das, was hier vor Ort, in der Region Nürnberg, geschieht - in Zeiten von Corona und natürlich auch danach!
Wir sind stolz auf Sie: auf Leserinnen und Leser, die uns kritisch begleiten. Und wir möchten Ihnen auch in Zukunft präzise Information, klare Analyse, pointierte Kommentare anbieten. Lesestoff, der Ihr Leben bereichert und durchaus auch Freude machen darf, ja soll. In der gedruckten Zeitung oder als E-Paper, auf nordbayern.de und in den sozialen Netzwerken.
Bleiben Sie uns gewogen - und bleiben Sie gesund!
Beste Grüße
Ihr Alexander Jungkunz, Ihr Michael Husarek,
Ihr André Fischer, Ihr Stephan Sohr.
Sie erreichen uns über nn-chefredaktion@pressenetz.de und nz-chefredaktion@pressenetz.de.
Über aktuelle Entwicklungen in der Corona-Krise berichten wir im Liveticker. Sie haben selbst den Verdacht, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt.
Die Anzahl der Corona-Infizierten in der Region finden Sie hier täglich aktualisiert. Die weltweiten Fallzahlen können Sie an dieser Stelle abrufen.
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18 Kommentare
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fpa
@frankH
Wenn es denn so einfach wäre. Wenn man sich mal jene RKI Veröffentlichung mit dem berühmten R0 Verlauf ganz anschaut, dann sieht man, dass bei ca. 40% der Fälle das datum für die Infektion "imputiert" worden ist, also geschätzt.
Und ich gehe nicht davon aus, dass diese positiv getesteten Leute nicht nach ihrer Infektion gefragt worden sind. Sondern, dass sie es nicht sicher sagen konnten oder sogar völlig ahnungslos diesbezüglich sind.
D.h. die Ausbreitung des Virus war bereits völlig außer Kontrolle geraten. Und jetzt ist man dabei, die Kontrolle wieder zu gewinnen. Markus Söder hat vor ein paar Tagen angekündigt, 4000 Leute einzustellen, und daraus 650 Teams zu bilden, die den Infektionsverläufen nachgehen.
Was Sie fordern ist im Grundsatz richtig, in der Durchführbarkeit aber nicht so einfach. Je weiter Sie auf konkrete Örtlichkeiten runterbrechen, desto höher sind die individuellen Ausschläge, und desto niedriger ist die Verallgemeinbarkeit. (z.B. Todesratenvergleich Fürth - Nürnberg inkl. Landkreise).
Für Statistiken brauchen Sie große Zahlen oder noch besser repräsentative Stichproben. Für letzteres bräuchten Sie aber auch wieder Erfahrung, die man mit diesem neuen Virus eben noch nicht haben kann.
Ich würde mir im Moment von detai8llierten Einzelfall Beobachtungen und dem Versuch einer Mustererkennung auf diesen Einzelfällen mehr versprechen.
Beispielsweise hat gestern die Moderatorin Anna Planken bei Maischberger den Fall ihrer Familie vorgetragen. Und das war auch wieder entgegen der momentanen Tendenz. Denn ausgerechnet ihre 3-jährige Tochter scheint das Corona-Virus eingeschleppt zu haben. Und die ganze Familie ist ausnahmslos daran erkrankt. Und zwar beim Skifahren geholt, aber im Salzburger Land, wo es zu der Zeit noch gar keine registrierten Fälle gab. Da wäre es natürlich hochinteressant, andere Ansteckungsfälle aus jenem Skigebiet aufzutreiben und nach Gemeinsamkeiten zu suchen. Von der Identifizierungsmöglichkeit der jeweils lokalen Person-0 sind wir aber leider noch weit entfernt.
Ein Versuch statistische Möglichkeiten mit individuellen Parametern in Einklang zu bringen läuft möglicherweise mit der Datenspende App des RKI. Ob man damit aber wirklich etwas finden kann, steht leider noch in den Sternen.
frankH
Ich frage mich warum die Politik sich bei all ihren Entscheidungen zum Thema "Lockerung"/ "Exit-Strategie" etc offensichtlich ausschließlich auf die "Wir gehen davon aus"-Prophezeiungen der zahlreichen Experten stützen obwohl es doch auch die Möglichkeit gibt "Tatsachen-Untersuchungen" zu erstellen worauf man Entscheidungen beziehen kann!...
Zum Beispiel die "Supermarkt-Untersuchung":....seit Beginn an haben Supermärkte und darunter sind auch zahlreiche sehr große Flächenmärkte unverändert geöffnet. Zudem sind diese aufgrund der Schließung zahlreicher Wettbewerbebetriebe (Gartenmärkte etc) teils um ein vielfaches höher frequentierten in den vergangenen Wochen !....Und das ohne Schutzmasken!....Hat man dabei jemals untersucht, ob bei deren Mitarbeiter sowie im Umkreis dieser Einkaufsstätten - also im jeweiligen Kunden-Einzugsgebiet -eine höhere Infezierungsrate gegeben ist, im Vergleich zum Landes-Durschnitt??....Nach den "Wir gehen -davon-aus-Wissenschaftlern" müßte dies ja absolut der Fall sein!...höhere Bewegung usw...Und- hat man untersucht, ob es eine höhere Infezierungsrate gibt im Umfeld und Mitarbeiter-Stamm der großen Lebensmittelmärkte ( Zum Beispiel Marktkauf usw....weit über 800qm) im Vergleich zu den kleinen Lebensmittelmärkten?.....Nach den Befürchtungen der Wissenschaftler und Politiker müßten all diese Orte bereits seit Wochen zu den "Hotspots" zählen!...Wurden hier jemals tatsächliche Zahlen erhoben?....Sicher nicht!...oder Zum Beispiel bei all den Unternehmen die seit Beginn unverändert weiter arbeiten - und lediglich besonders das Hygienethema und das Abstandsthema berücksichtigt haben.....arbeiten in Bürogebäuden - ohne Schutzmasken....Menschenbegegnungen in Treppenhäusern etc....hat man hier jemals untersucht wie sich die Infizierungszahlen hier entwickeln? - sicher nicht!...damit gibt es seit Beginn der Pandemie unverändert sog. Hotspots, die der Wissenschaft und der Politik wertvolle empirische Daten Liefern könnten. Meines Erachtens eine grobe Fahrlässigkeit, wenn man diese existierenden Erfahrungen und Daten unberücksichtigt lässt bevor man derart weitreichende Entscheidungen mit weitreichenden Folgen trifft!
Kein Unternehmer würde sich bei seinen unternehmerischen Entscheidungen lediglich auf wissenschaftliche "Vorhersagen" verlassen!, sondern immer auf aktuelle Marktuntersuchungen!....Welche Daten liefern denn die seit Beginn angebotenen "Notfallbetreuungen Kitas"??....wieviele Kids wurden dadurch mehr infiziert?....In tausenden Büros Deutschlands arbeiten und sitzen den ganzen Tag zahlreiche Mitarbeiter, ohne Mundschutz - ausschließlich auf Distanz in Großraumbüros....
Wo sind all diese seit Wochen möglichen Auswertungsdaten?....
Eine grobe Fahrlässigkeit derart verfügbare Untersuchungsdaten und Erfahrungswerte unberücksichtigt zu lassen!
Ich nehme den Virus und die damit verbundenen Gefahren sehr sehr ernst - jedoch kann ich nicht mehr nachvollziehen, daß man mögliche Erfahrungswerte nicht berücksichtigt und stattdessen ein ganzes Land mit deren super funktionierendem System und Wirtschaftskraft lediglich aufgrund von wissenschaftlichen "wir-gehen-davon-aus"-Prognosen aufs Spiel setzt und dabei verfügbare Tatsachen-Marktuntersuchungen vollkommen außer Acht läßt!
Nürnberg, 23.April 2020
fpa
He Maxi77, Blumenstreuer und Co. wo seid ihr?
Zum ersten Mal gibt es eine Veröffentlichung, die die Öffnungsstrategien wirklich positiv beeinflussen könnte, aber keine schaut hin.
Es geht um diese Veröffentlichung https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/26/7/20-0764_article
Natürlich ist das erst einmal nur ein Verdacht. Aber der Charme der Arbeitshypothese dieser Veröffentlichung („Entscheidender Einfluss der Air-Condition“) ist, dass es die erste Ausbreitungshypothese ist, die nicht im Widerspruch zu anderen Veröffentlichungen steht. Im Gegenteil,
z.B. in China nur 13%-17% Ansteckungsrate in Familien; demgegenüber extrem viele Angesteckte in Tirschenreuth, Heinsberg, Ischgl, aber eben auch bei den religiösen Events in Korea und Mühlhausen.
Und selbst in den USA. Wer mal da war, kennt das: Das Fenster kann man nicht öffnen, und den lauten Sausebraus unter dem Fenster, der es im Winter warm und im Sommer kalt macht, den kann man nicht abschalten.
Natürlich ist das mit der Klimaanlage erst einmal nur ein Verdacht. Aber kaum eine Veröffentlichung unter den zahlreichen der letzten Tage dürfte so einen großen Einfluss auf Möglichkeiten zur Öffnung haben, die gerade alle so heiß diskutiert werden.
Denn sollte sich das bestätigen, könnte es z.B. bedeuten,
- dass man Treffen in der Familie wieder uneingeschränkt zulassen könnte
- dass Sport außen in kleinerem Maßstab auch in Gruppen wieder möglich wäre
- dass eventuell sogar die Schulen wieder halbwegs normal ablaufen könnten, zumindest in alten Gemäuern
- und ähnliches für Kitas
Andererseits könnten neben Gaststätten auch Supermärkte und Geschäfte, die gerade im Moment wieder öffnen, problematischer sein als bisher gedacht. Und leider auch viele moderne Büro-Häuser.
Die Frage ist, ob auch das RKI oder gar unser eigenes Gesundheitsamt ähnlichen detaillierten Fragestellungen zu Infektionen nachgehen.
Ich muss zugeben, mit dieser Wendung habe ich nicht gerechnet. Aber noch ist es ja nicht so weit, sondern nur ein Hoffnungsschimmer.
realo
Für manchen ist die Welt und die Nachrichtenlage in Ordnung, wenn es gegen Trump geht und Russland und China gelobt oder geschont werden....
Sonocyber
Nun ja, wir halten auf jeden Fall die "Treue"! Denn die unabhängige!!! Presse ist wichtig und sollte darauf achten, das Vertrauen nicht zu verspielen.
Am "Vertrauen" könnte man jedoch noch arbeiten.
Gestern z.B. las ich einen sehr "pointierten" Kommentar in der NZ zum Thema "Wer ist Schuld an der Corona-Krise und muss zahlen" der mich fast zur Verzweiflung trieb. Das war in meinen Augen Propaganda und Desinformation. Denn dieser Kommentar schien frei von jedem Faktenwissen. Der lief wirklich nur unter dem Thema "vertraue mir - China und die WHO sind böse". Gottseidank wurde Russland da nicht erwähnt.
Von einer Zeitung erwarte ich schon ein bisschen mehr als nur ein Verbreiten von dpa-Meldungen. Man nennt das auch Investigativ-Journalismus. Ein Journalist sollte recherchieren und nicht nur Meldungen von dpa aussuchen.
Herr Escher gestern war da wesentlich informativer mit seiner Frage, was wir aus der Krise lernen sollten/könnten.
In meinen Augen sollte man seine "Meinung" an exponierter Stelle auch begründen bzw. nachlesen können. Das ist ein Kommentar auf Seite 2 mit einer großen Reichweite (auch wenn es NUR ein Kommentar ist), jedoch weniger ein Kommentar im Forum mit geringerer Reichweite.