Christkindlesmarkt: "Drei im Weckla" werden teurer
30.11.2013, 12:00 UhrAuch auf dem Christkindlesmarkt haben die Händler 20 Prozent draufgesattelt. Ein Bratwurst-Preiskartell zur Adventszeit? Selbstverständlich nicht. Denn es gibt etliche Bratwurst-Brater in der Innenstadt, die den Nürnberger „Dreier“ deutlich günstiger anbieten.
Das traditionsreiche „Bratwurst Herzle“ in der Brunnengasse 11 kredenzt das beliebte Wecka im Straßenverkauf seit Jahren für zwei Euro – und hat den Preissprung nicht mitgemacht. Gebraten wird die Wurst nicht auf dem weit verbreiteten Gasgrill, sondern auf offenem Holzfeuer. Auf der Südseite des Jakobsplatzes wird man ebenfalls günstig bedient: 2,30 Euro kosten hier die beliebten Drei – eine Preiserhöhung sei nicht vorgesehen, meint die Angestellte.
Im „Bratwurst Röslein“ bleibt es weiterhin bei 2,50 Euro im Straßenverkauf. Auch das Bratwursthäusle zu Füßen der Sebalduskirche verlangt unverändert 2,50 Euro. Zum Christkindlesmarkt steht dort auf der unteren Terrasse wieder eine kleine Hütte gleich gegenüber dem Eingang zum Markt der Partnerstädte.
Den absoluten Tiefstpreis findet man nach wie vor in der Brunnengasse, auf dem kleinen Imbissplatz. 1,50 Euro kosten die drei Nürnberger dort. Als die „Dose“ dort vor neun Jahren aufgestellt wurde, startete der Verkauf mit einem Euro. Die etablierten Bratwurstbrater verlangten damals schon zwei Euro.
Woraus resultieren solch krasse Preisunterschiede? Der Süddeutsche Schaustellerverband argumentiert mit massiv gestiegenen Standgebühren. Tatsächlich hat die Stadt die Gebühren zum 1. Juli um rund 4,5 Prozent angehoben – nach zwei Jahren Pause. Bratwürste kosten im Einkauf um die fünf Euro je Kilo, die Preiserhöhung hier lag heuer bei fünf Prozent, heißt es in der Branche.
Stundenlohn von lediglich sieben Euro?
Möglicherweise spielt der bei den Berliner Koalitionsgesprächen vereinbarte Mindestlohn von 8,50 Euro eine Rolle, mutmaßen Insider: So mancher Bratwurststand-Betreiber im Stadtgebiet soll seinen Angestellten bislang lediglich sieben Euro gezahlt haben – und sieht sich nun vielleicht zu Zugeständnissen gezwungen, noch bevor das Gesetz überhaupt auf den Weg gebracht ist, heißt es.
In jedem Fall herrscht unter den Bratwurst-Bratern jetzt jede Menge Wettbewerb. Und davon kann der Kunde letztlich nur profitieren.
21 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen