Club gegen Fürth: Läuft das Frankenderby im Autokino?
5.6.2020, 05:53 UhrRot-schwarze Fahnen wehen durch die Luft, auf den Schals steht ihr ganzer Stolz: "FCM". Die Vorfreude ist riesig, als die dänische Superliga nach monatelanger Corona-Pause wieder loslegt. Tabellenführer FC Midtjylland hat sich für seine Fans etwas Besonderes einfallen lassen. Das Geisterspiel gegen AC Horsens am vergangenen Montag konnten sie im Autokino verfolgen. Hunderte Anhänger schmückten deshalb ihre Fahrzeuge und drückten dem FCM im Wagen die Daumen.
Ein Modell, das auch in Nürnberg im Gespräch ist. Dort steht am nächsten Samstag, 13. Juni, das prestigeträchtige Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth auf dem Programm. Da volle Ränge im Max-Morlock-Stadion Corona-bedingt ausgeschlossen sind, überlegen viele Fans, wo sie das auch mit Blick auf die prekäre Tabellensituation so wichtige Spiel ihrer Mannschaft verfolgen können. Geht es nach Simon Röschke, könnte ein Teil der Fußballfans das Spiel im Autokino am Nürnberger Flughafen anschauen. "Wir sind schon länger in Gesprächen", sagt der Geschäftsführer der Eventagentur Roeschke & Roeschke, die das Autokino am Albrecht-Dürer-Airport betreibt.
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Mit dem geplanten Kinoprogramm – die Filme werden allesamt in den Abendstunden gezeigt – käme die Partie nicht ins Gehege. Anstoß ist um 13 Uhr. Sollte die Sonne vom Himmel brennen, wäre das laut Simon Röschke auch kein Problem. "Wir haben eine tageslichtgeeignete LED-Leinwand, wie sie zum Beispiel auch bei Rock im Park zum Einsatz kommt." Ob die fränkischen Fußballfans das Derby tatsächlich im Autokino verfolgen können, hält Röschke für "mittelwahrscheinlich". Entscheidend sei freilich, wie der Pay-TV-Sender Sky als Inhaber der Übertragungsrechte dem Vorhaben gegenübersteht. "Wir können dazu derzeit keine Auskunft geben", teilt ein Sky-Sprecher auf Anfrage mit.
Sicherheit beim Frankenderby hat Priorität
Das kürzlich gestartete Autokino am Max-Morlock-Stadion kommt übrigens nicht als Übertragungsort infrage. "Wir machen Kino und keinen Fußball", sagt Ute Schreiner. Sie ist die Geschäftsführerin des Mobilen Kinos, das das Autokino auf dem VIP-Parkplatz S1 unweit des Stadions betreibt. "Wir hätten es aber ohnehin nicht machen können", wiegelt Schreiner ab. Unabhängig von der Frage, ob sie das Spiel hätten zeigen dürfen, gibt es strikte Sicherheitsvorkehrungen rund um das Stadion. "Damit niemand auf dumme Gedanken kommt", wie Schreiner ergänzt. So dürfen am Vorabend des Derbys wie auch am 13. Juni selbst keine Filme im Autokino am Max-Morlock-Stadion gezeigt werden.
Bis entschieden wird, ob sie ihre Mannschaft im Autokino am Flughafen anfeuern dürfen, müssen sich die Club-Fans noch gedulden. Sollte es dazu kommen, steht aber fest, dass es der FCN besser machen sollte als die rot-schwarzen Kollegen aus Midtylland. Die haben ihr Spiel vor den Augen der Kinobesucher mit 0:1 verloren.
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