Corona: Weitere Nürnberger Schule stellt auf Distanzunterricht um
29.11.2020, 19:11 UhrAm Sonntag nahm die Sieben-Tage-Inzidenz in Nürnberg eine weitere Schwelle - sie liegt bei exakt 307,3, wie das Landesamt für Gesundheit (LGL) am Wochenende mitteilte. Ein neuer Spitzenwert in der Stadt. Eine Maßnahme gegen die steigenden Infektionszahlen, davon ist die bayerische Staatsregierung überzeugt, ist der sogenannte Hybridunterricht. Schüler sollen mit digitalen Konzepten lernen und soziale Kontakte so minimiert werden. Wer nicht gemeinsam im Klassenzimmer sitzt, der kann sich auch nicht mit dem Coronavirus anstecken.
Jetzt über 300: Nürnberg überschreitet brisante Inzidenz-Grenze
Am Montag will die Stadt über zusätzliche Maßnahmen beraten. Die neue Hotspot-Regel in Bayern macht dabei ab einer Inzidenz von über 300 sogar Ausgangssperren möglich. In Passau, wo der Wert bei über 500 liegt, brauchen Menschen einen triftigen Grund, um ihr Haus verlassen zu dürfen. Ein Modell für Nürnberg? Die Stadt schweigt dazu bislang und verweist an die Staatsregierung.
An einer weiteren Schule wird nun aber der Unterricht vom Klassenzimmer in die heimischen Wohnungen verlegt. 21 Lehrer am Bertolt-Brecht-Gymnasium sind derzeit vorsorglich in Quarantäne. "Somit ist ein geregelter Unterricht nicht mehr möglich", teilt die Stadt am Sonntagabend mit. Die über 400 Schüler wechseln deshalb jetzt in den Distanzunterricht.
Offiziell: Ab nächster Woche Distanzunterricht in Nürnberg
Weiterführende Schulen setzen auf Hybridmodell
Betroffen sind nach Absprachen mit dem Gesundheitsamt und dem Schulreferat die Jahrgangsstufen sechs bis zehn am Gymnasium der BBS. Die Maßnahme gelte vorerst für einen Zeitraum von bis zu einer Woche.
Die Schicksalszahl: Was steckt wirklich hinter dem Inzidenzwert?
Die Bertolt-Brecht-Schule ist nicht die erste in Nürnberg, die auf Distanzunterricht wechselt. Alle weiterführenden Schulen im Stadtgebiet inklusive der Mittelschulen stellen ab dem 1. Dezember ab der achten Jahrgangsstufe auf das sogenannte Wechselmodell um - dabei rotieren die Schüler zwischen Präsenz- und Distanzunterricht.
"Die Notwendigkeit, das Infektionsgeschehen einzudämmen, hat sich auf alle Bereiche unseres Lebens ausgewirkt", sagt Schulreferentin Cornelia Trinkl. "Dabei ist jeder Tag, an dem unsere Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die Schule gehen können, ein bedeutsamer Tag."