Coronakrise: Nürnberger Krankenhaus schreibt Brandbrief an Spahn

23.4.2020, 07:12 Uhr

"Die bisher in Aussicht gestellten Summen decken nicht einmal ansatzweise die Mehrkosten", die durch Corona-Patienten entstehen, so schreibt das Krankenhaus in einer Erklärung des offenen Briefs an Spahn. "Wir haben alles getan, um unseren Versorgungsauftrag zu erfüllen", schreibt die Einrichtung weiter, "und stehen nun aufgrund der Unterfinanzierung vor unlösbaren organisatorischen und finanziellen Problemen."

Wie diese finanziellen Probleme zu Stande kommen, führt Steenbeek-Schacht in ihrem Brief aus: "50 Euro pro Fall für den zusätzlichen Aufwand sind ein schlechter Scherz", erklärt sie, schließlich bekäme man dafür gerade einmal acht FFP2-Masken. Auch die Fallpauschale für Corona-Patienten sei mit 2000 Euro sei zu gering, da die Patientinnen und Patienten meist länger als 14 Tage im Krankenhaus lägen.

Es stehe darüber hinaus der Verdacht im Raum, "dass die Coronakrise dazu genutzt wird, kleinere freigemeinnützige Krankenhäuser wie unseres aus der Krankenhauslandschaft zu entfernen. Ein Ziel, dass Bundesminister Jens Spahn mehr als einmal in der Vergangenheit formuliert hat", obwohl die Pandemie zeige, wie sehr auch kleinere Krankenhäuser gebraucht würden. Abschließend appelliert Steenbeek-Schacht an Spahn: "Wir sind da, wenn die Menschen uns brauchen. Seien Sie jetzt auch für uns da und für die Menschen, die uns anvertraut sind."


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