CSU-Kandidatin Barbara Regitz will den Lehrer-Beruf stärken
15.8.2018, 10:18 UhrWarum sind Sie Politikerin geworden?
Barbara Regitz: Ich bin 1980 in die CSU eingetreten, als Deutschland noch in Ost und West getrennt war. Damals haben sich Gruppierungen in Westdeutschland dafür ausgesprochen, die DDR anzuerkennen — die Union hat sich klar dagegen positioniert. Das war mir wichtig: Schließlich wurden in der DDR die Freiheit und die Menschenrechte mit Füßen getreten. Mir wurde klar: Demokratie, Freiheit und Wohlstand sind nicht selbstverständlich. Dafür muss man sich einsetzen.
An welcher Stelle brennt es in Ihrem Stimmkreis am meisten?
Regitz: Der Stimmkreis Nürnberg Nord ist sehr vielfältig und erstreckt sich von Gostenhof über die Altstadt bis ins Knoblauchsland. Hier ist der politische Einsatz für den Landwirt genauso wichtig wie der für eine alleinerziehende Mutter oder für einen Unternehmer — das ist natürlich ein Spagat. Die größte Herausforderung in diesem Stimmkreis ist es, eine Balance zwischen den sozialen, den ökologischen und den wirtschaftlichen Belangen zu finden.
Was würden Sie ändern, wenn sie bayerische Ministerpräsidentin wären?
Regitz: Also, mit unserem Ministerpräsidenten Markus Söder bin ich sehr zufrieden (lacht)! Und wir sind uns einig, den Beruf des Lehrers weiter zu stärken, vor allem, was die gesellschaftliche Anerkennung betrifft. Heute bilde ich junge Lehrkräfte aus. Daher weiß ich nur zu gut, dass wir alles dafür tun müssen, damit dieser Beruf weiter attraktiv bleibt. Bildung ist der wichtigste Rohstoff, den wir haben — und eben nicht nur auf die Schule beschränkt. Bildung bedeutet eine lebenslange Fort- und Weiterbildung.
Ihr Rezept gegen den Wahlkampfstress?
Regitz: Beim Musizieren kann ich gut entspannen. Ich singe oder spiele Klavier, gerne auch zusammen mit meiner Schwester. Wandern — oder zumindest etwas Bewegung an der frischen Luft — ist mir auch wichtig. Und dann spiele ich leidenschaftlich Schafkopf. Spielkarten habe ich quasi immer in der Tasche stecken.
Was hat Sie zuletzt in der Landespolitik am meisten geärgert?
Regitz: Das war die Demonstration Ende Juli in München (Unter dem Motto #ausgehetzt haben die Teilnehmer insbesondere gegen die Flüchtlingspolitik der CSU protestiert, Anmerkung der Redaktion). Was da auf den Plakaten stand — das ging teilweise unter die Gürtellinie. Der Diskurs gehört zur Politik dazu, aber ich finde es wichtig, dass man bei allen unterschiedlichen Ansichten einen fairen Umgang miteinander hat. Ich hoffe, dass der Wahlkampf entsprechend anständig bleibt.
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