Darum steht die Zerzabelshofstraße ständig unter Wasser
15.7.2016, 06:00 UhrAm Mittwoch war es wieder einmal so weit: Sturzbäche regnete es vom Himmel, der Deutsche Wetterdienst registrierte 25 bis 40 Liter Regenwasser pro Quadratmeter. Von überall schwappten Wassermassen ins Nadelöhr an der Zerzabelshofstraße. Die Sperre der Unterführung kam für eine Autofahrerin zu spät. Sie fuhr in die überflutete Senke hinein und blieb stecken. Mit Hilfe einer Polizistin und eines Passanten konnte sie sich und ein Kind aus dem Wagen retten.
Der Service Öffentlicher Raum (Sör) ist zuständig für das städtische Straßennetz — und somit auch für die problematische Senke. "Natürlich ist die Engstelle seit langem bekannt", merkt Marco Daume, Technischer Werkleiter von Sör, an, "aber das lässt sich nicht so leicht ändern."
Das Problem: Die Fahrbahn geht an der Eisenbahnbrücke über fünf Meter in die Tiefe hinab und liegt dadurch unter der sogenannten Rückstauebene des Kanals. Heißt: Regenwasser, das von Häusern und durch Straßengullys abgeleitet wird, läuft hier zusammen. Wenn der Kanal mit 70 Zentimetern Durchmesser dann noch Regenwasser der Fahrbahn aufnehmen soll, kommt es zur Überschwemmung. Den Kanal auf einen Meter Durchmesser zu vergrößern, bringe nichts, so Daume. Das Wasser laufe zum tiefsten Punkt und der liege nun mal an der Eisenbahnbrücke. Auch mit einem leistungsstarken Pumpwerk (Kosten: 250.000 Euro) käme man nicht weiter: "Wo wollen Sie das Wasser hinpumpen? Es gibt kein Rückhaltebecken in der Nähe."
Die einzige Maßnahme sind Warnschilder, die vor Überflutungsgefahr warnen. Nach dem Ende des Starkregens konnte die Kanalisation die Regenmassen schlucken, die Straßensperre in Zabo wurde aufgehoben. Nicht so am zweiten Schwachpunkt, der Unterführung an der Hinteren Marktstraße in Schweinau: Da das Unwetter den Asphalt angehoben hat, muss man erst prüfen, wie die Fahrbahn zu sanieren ist.
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