"Wollten nie einen Laden eröffnen"

Das Aladeen in Nürnberg: Vom Hähnchenwagen zum Geheimtipp neben der Supermarktkasse?

Jonas Werling

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27.02.2025, 15:11 Uhr
Statt Hähnchenwagen gibt es jetzt einen festen Standort. Und neu im Sortiment: Smashburger; Die Mitarbeiter am Standort (v. l. n. r.) Emrullah Kudat, Enes Sapmaz, Mahmut Kudat und Enes Abu Ahmed

© Jonas Werling/VNP Statt Hähnchenwagen gibt es jetzt einen festen Standort. Und neu im Sortiment: Smashburger; Die Mitarbeiter am Standort (v. l. n. r.) Emrullah Kudat, Enes Sapmaz, Mahmut Kudat und Enes Abu Ahmed

Am Kaufland-Parkplatz St. Leonhard ist am Freitagmittag recht viel los. Wocheneinkäufe werden getätigt, Autos mit Taschen beladen und Einkaufwagen über den unebenen Asphalt geschoben. Bis vor Kurzem reihte sich in dieses Bild noch ein Hähnchenwagen ein. Doch dieser Eindruck ist zumindest hier überholt.

Gegenüber der Kassen im Inneren des Supermarktgebäudes versteckt sich ein neues Restaurant. Die Anzeigetafeln sind modern gestaltet, die Einrichtung ist hip, im Getränkekühlschrank steht Fritz-Cola – all das passt nicht in das klischeehafte Bild eines Hähnchenwagens, und das ist Absicht.

"Seit 1996 betreibt mein Schwiegervater Murat Kudat Hähnchenwagen in ganz Nürnberg", steigt Muhammed Enes Sapmaz in das Gespräch ein. An 15 Standorten in Nürnberg stehen die Meşkur Aladin-Hähnchenwagen.

"Wir wollten eigentlich nie einen festen Laden eröffnen", führt Sapmaz weiter aus, "weil das mehr Mitarbeiter und mehr logistischen Aufwand bedeutet". Nachdem allerdings nach zehn Jahren der feste Platz für den Wagen auf dem Kaufhof-Parkplatz unsicher war, trafen sie die Entscheidung, sich hier fest niederzulassen.

Aus Aladin wird Aladeen

Auch der neue Name spiegelt die Abwandlung oder Weiterentwicklung der klassischen Wagen Meşkur Aladin zu Aladeen wider. "Moderner" soll der Name wirken, trotzdem die arabische Herkunft repräsentieren und – das weiß Sapmaz, der Marketing studiert hat, selbst sehr gut – mit der Regel "Keep it short and simple", erklärt er den Wegfall des Beinamen "Meşkur". Denn langfristig gesehen wollen sie vielleicht auch "international agieren".

Als Hauptkompetenz sieht er das Hähnchen, und "was es noch nicht so gibt in Nürnberg", seien ihr türkischer Gurkensalat, und ihre türkische Linsen-Suppe. Außerdem auf der Karte: Smashburger, Currywurst, Salate, Reis, Falafel und natürlich Pommes. Eigentlich sei das Aladeen auch nicht nur ein Restaurant, sondern quasi zwei in einem: Ein Fast-Food-Laden mit Burgern, Currywurst und Co. samt Sitzmöglichkeiten und der Hähnchenwagen, der nur jetzt kein eigener Wagen mehr ist.

Warum auch er Smashburger zusätzlich zu den altbekannten Hähnchen anbiete? Seine Antwort ist einfach wie bestechend: "Ich habe ein Herz für Trendprodukte". Seit Monaten seien sie schon in Planung gewesen. Fest steht für Sapmaz, er "möchte den besten Smashburger machen" und ein "Geschmackserlebnis bieten".

Aber auch besonders die Preise seien ihm ein Anliegen gewesen. Aladeen stehe für "geiles Essen zu günstigen Preisen", erklärt Sapmaz "und trotzdem nicht unter Wert" schiebt er nach. Auch "einfache Menschen", die an der Kauflandkasse gegenüber stehen, sollen sich "das leisten können, was ihnen hier in der Nase liegt". Der Kundenstamm erstrecke sich "vom Talahon bis zu zum Geschäftsmann", so der Gastronom. "Alle kommen hier vorbei".

Vorher war eine Bäckerei mit anderem Grundriss in der Ladenfläche beheimatet. Außen wird noch eine Terrasse geplant. Zu den 30 Plätzen innen sollen dann 25 weitere außen dazukommen. Auch momentan noch Zukunftsmusik, aber in Planung: "selbst zusammenstellbare Bowls".

Angelaufen sei der Verkauf gut, aber "hoffentlich kommen noch mehr", resümiert der Gastronom. Eine Ausweitung auf Lieferdienste sei geplant – auch hier komme ihnen ihre Lage zugute, "wir sind ja super nahe am Plärrer".

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