Das Quelle-Areal ist verkauft
13.9.2013, 17:39 UhrAuf dem 250.000 Quadratmeter großen Komplex soll ein Einkaufszentrum angesiedelt werden, allerdings hat die Stadt dafür eine maximale Verkaufsfläche von knapp 20.000 Quadratmetern genehmigt. Dies entspricht der früheren Quelle-Größe.
Die Nutzung der restlichen Fläche ist noch offen, nach den Vorstellungen der Stadtspitze sollen dort auch Teile der Universität Erlangen-Nürnberg angesiedelt werden. OB Ulrich Maly (SPD) wertet den Verkauf deshalb „als Chance zu einer guten Weiterentwicklung des Areals“.
Das frühere Quelle-Gelände ist nach dem nicht mehr genutzten Flughafen Berlin-Tempelhof die größte leerstehende Immobilie der Republik. Nach der Pleite des Versandhauses stand das Gelände weitgehend leer, im Oktober 2012 beantragte der Insolvenzverwalter die Zwangsversteigerung. Dazu kommt es nun nicht mehr. Ebenso wenig wie zu dem von CSU-Politikern geforderten Abriss des denkmalgeschützten Ensembles.
Die Firmengruppe Sonae Sierra dürfte starkes Interesse haben, möglichst rasch Geschäfte anzusiedeln. Schließlich profitiert der Investor vor allem von den Einnahmen potenzieller Mieter. In Deutschland besitzt und betreibt die Gruppe in Berlin und in Weiterstadt bei Frankfurt Einkaufszentren, außerdem managt sie die Münster-Arkaden. Noch im Oktober eröffnet mit dem Hofgarten in Solingen ein weiteres Projekt.
OB Maly setzt wie Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) große Hoffnungen auf eine mögliche universitäre Nutzung. So könnte im Westen Nürnbergs eine Hochschulmeile entstehen, die sich bis ins angrenzende Fürth zieht. Erst kürzlich ist auf der anderen Seite der Fürther Straße eine Außenstelle des Fraunhofer-Instituts eröffnet worden — auf dem ehemaligen AEG-Gelände.
In Fürth dürfte die Entwicklung mit Skepsis betrachtet werden, sollen in der Kleeblattstadt doch ebenfalls neue Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Die Fürther blicken zudem auf negative Erfahrungen mit dem Investor zurück: Sonae Sierra war sowohl an der Projektentwicklung der „Neuen Mitte“ an der Rudolf-Breitscheid-Straße als auch an der Übernahme des City-Centers interessiert. Beide Vorhaben konnten nicht realisiert werden.
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