Zahlreiche Aktionen
Der 1. FC Nürnberg hilft geflüchteten Menschen aus der Ukraine
28.4.2022, 16:02 UhrSeit über 60 Tagen herrscht Krieg in der Ukraine, Menschen leiden unter den russischen Angriffswellen, über 6.000 geflüchtete Frauen, Männer und Kinder leben inzwischen in Nürnberg. Der 1.FC Nürnberg betont in einer Pressemitteilung, von Beginn an da geholfen zu haben, wo Unterstützung sinnvoll und möglich war: "Dankbar und stolz ist der Verein dabei auf die breite und tatkräftige Hilfe aus der Club-Familie, von ukrainischen Geflüchteten und von engagierten Bürgerinnen und Bürgern Nürnbergs, ohne die die bisherigen Maßnahmen nicht hätten gestemmt werden können", heißt es in der Mitteilung.
Demnach hat der Fußball-Zweitligist zusammen mit seinen Fans und Partnern Spenden gesammelt (32.500 Euro), mit einem FCN-Hilfskonvoi medizinische Güter an die Grenze gebracht und auf www.UnserClub.de Hilfe vermittelt.
Wöchentlich bieten Trainerinnen und Trainer des Vereins ein "1. FC Nino"-Training für Kinder in Flüchtlingsunterkünften an – zunächst in der Bertolt-Brecht-Schule, jetzt in der Messe Nürnberg. Zudem hat der FCN zudem eine Partnerschaft mit dem Fußballverein der Nürnberger Partnerstadt Charkiw, dem FC Metalist 1925 Charkiw, geschlossen. Der dafür kreierte Friedensschal wurde erstmals bei der Solidaritätsaktion "Frieden und Freiheit für die Ukraine!", zu der auch der 1. FC Nürnberg aufgerufen hatte, gegen eine Spende von 15 Euro vergeben.
15.000 Euro gesammelt
Über den Verkauf bei den vergangenen Heimspielen sowie in den Fanshops und im Online-Shop kamen nach Vereinsangaben bereits über 15.000 Euro zusammen, die komplett in weitere Hilfsmaßnahmen des FCN fließen sollen. Prominente Unterstützung erhält der Club durch Oleksandra Loboda, die die ukrainische Fußballshow "Profootball" sowie die Nachrichten "Prosport" moderiert. Sie ist auch Kuratorin des Wohltätigkeitsprojekts "Make a dream".
Im März kam Loboda nach Nürnberg und begann, die sozialen Initiativen des 1. FC Nürnberg aktiv zu unterstützen. "Ich weiß, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer nach Nürnberg gekommen sind und ihre Heimat verlassen haben. Einige haben noch keine Bleibe gefunden. Ich danke allen Deutschen, die unsere Flüchtlinge unterstützen und ihnen helfen", erklärt die Sportmoderatorin. "Wir fühlen uns hier sicher. Ein großes Dankeschön auch an den FCN und die Club-Fans für ihr Engagement und die vielen Aktionen. Schließlich hilft uns Fußball, zumindest ein bisschen positive Emotionen in unseren Alltag zu bekommen."
Die TV-Moderatorin hilft dem Club, Aktionen für Geflüchtete zu entwickeln und mit Ukrainern zu kommunizieren. Am Sonntag, 24. April, war Loboda beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen dabei und traf sich im Max-Morlock-Stadion mit den vom FCN eingeladenen 1.500 Ukrainern aus Nürnberg und der Umgebung.
Ein Kommunikationsspezialist hilft
Neben Loboda hat der Club mit Oleh Tereshchenko einen weiteren ukrainischen Kommunikationsspezialisten bei sich aufgenommen. Er war früher selbst Fußballspieler und ist Lehrer für Geschichte und Polnisch. Vor dem Krieg hat er in der Pressestelle des ukrainischen Fußballvereins SK Tawrija Simferopol auf der Halbinsel Krim gearbeitet. Nach dem russischen Überfall auf die Krim 2014 konnte er nicht mehr in seine Heimat zurückkehren.
Er entschloss sich, seiner Familie und seinem Land vom Ausland aus zu helfen. Zuhause warten auf den 35-Jährigen seine Frau und seine Kinder, die er so schnell wie möglich wieder in die Arme schließen möchte.
Jugendspieler aus Charkiw
Für die Unterstützung durch Loboda und Tereshchenko ist der Club auch bei den nächsten anstehenden Aktionen dankbar. Bei der Aktion "Spielräume meets BikeKitchen" werden am 4. Mai 2022 reparierte Fahrräder an Geflüchtete verschenkt. Geplant ist außerdem, fünf 14- bis 16-jährigen Jugendspielern aus dem Nachwuchsleistungszentrum des FK Metalist 1925 Charkiw ein vierwöchiges Trainingscamp im FCN-Nachwuchsleistungszentrum zu ermöglichen.
Projekt "Willkommen im Fußball"
Das "Seminaris"-Hotel am Sportpark Valznerweiher hat sich auf den Aufruf des Club hin gemeldet und stellt Unterkünfte zur Verfügung. In Kooperation mit dem SportService der Stadt Nürnberg spielt der 1. FC Nürnberg bereits seit 2015 in seinem Flüchtlingsprojekt "Willkommen im Fußball" mit mehr als 120 Geflüchteten aus verschiedenen Ländern Fußball und arbeitet integrativ. Ebenfalls im Jahr 2015 hat der Club eine eigene Abteilung gegründet, in der die sozialen Aktivitäten des Vereins gebündelt werden.
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