Der große Test: Wo gibt's Nürnbergs beste Lebkuchen?
13.12.2018, 06:00 UhrAls solcher kann der Nürnberger gar nicht anders, als in der Vorweihnachtszeit auch Lebkuchen zu verkosten. Dabei geht der studierte Kunsthistoriker systematisch vor: Er vergibt bis zu fünf Sterne, wobei die Höchststerneanzahl nur theoretisch möglich ist. Das zu bewertende Gebäck wird zunächst ausgiebig beschnüffelt und dann mit einem scharfen Messer halbiert, so dass die gröberen Zutaten schon mal gut zu sehen sind. Nun wird sorgfältig hineingebissen, um den knackenden Guss, die Textur des Teiges und das Gefühl im Mund zu spüren.
Das Allerwichtigste ist selbstverständlich der Geschmack. "Ich suche die perfekte Kombination aus animierendem Geruch, richtig dickem Schokoladenguss, groben, frischen Nüssen, einem eher feuchten als trockenen Teig, Orangeat, Zitronat und einer weihnachtlichen Gewürzmischung", sagt Harald Schieder. "Ich möchte einen Lebkuchen nicht nur deswegen essen, weil er süß ist."
Auf seiner Geschmacksreise durch das Lebkuchenuniversium in Nürnberg und der Region entdeckte er Elisen "von katastrophal bis sensationell". Mehr als einmal habe er aufgrund mieser Qualität die Weiterverkostung verweigert, "das muss ich mir nicht antun".
Für den großen Test in der Nürnberger Zeitung wählte Schieder acht Lebkuchen aus, von teuer bis günstig, dabei sind Klassiker und Favoriten. Dass die hochpreisigeren Backwerke einer anderen Kalkulation entspringen als etwa Fabrikware, wird berücksichtigt. Zudem beschränkt sich Gutschmecker Schieder auf Elisen, die höchstens zehn Prozent Mehl enthalten dürfen, und auf schokolierte Lebkuchen, "weil es fast niemanden auf der Welt gibt, der keine Schokolade mag". Auch nach diesem Test wird Harald Schieder unverdrossen weitere Lebkuchen verkosten. Er kann nicht anders.
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