Der Mokka braucht Zeit
26.03.2010, 00:00 Uhr
Vergessen wir unser Bild vom italienischen Espresso, der schnell und stehend am Tresen getrunken wird: In Südosteuropa genießt man den traditionellen Mokka langsam und unterhält sich dabei ausgiebig miteinander.
Drei Kaffeetassen Wasser und je drei Löffel gemahlener Kaffee und Zucker sind notwendig, um einen richtigen Mokka nach türkischem Geschmack zuzubereiten. Geschickt vermischt Ipek Göc alle Zutaten direkt in einem Gefäß aus Kupfer mit langem Stiel und engem Ausguss über der Herdplatte.
Damit ist das Kaffeeritual aber längst noch nicht zu Ende, denn die Zubereitung des Mokkas braucht Zeit: Dreimal muss er aufkochen, bis er fertig ist. Jedes Land hat dabei seine eigene Variante: In Kroatien zum Beispiel wird nacheinander das Wasser, dann das Wasser mit dem Zucker und zuletzt Wasser, Zucker und Kaffee aufgekocht.
Wenn der Mokka endlich fertig ist, muss man aber immer noch ein bisschen Geduld aufbringen, denn das dicke und brodelnde Getränk kann nicht sofort getrunken werden: Der Kaffeesatz muss sich noch am Boden absetzen. Erst danach kann man in winzigen Schlucken den warmen Kaffee mit seinem vollen Aroma kosten.
Ganz zum Schluss wird die Tasse oft umgekehrt auf die Untertasse gesetzt und ein paar Mal gedreht: Ist der ganze Kaffeesatz auf die Untertasse gelaufen, sollen Eingeweihte daraus die Zukunft lesen können.
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