Rechter Terror
„Der Tag, an dem ich sterben sollte“: Hanau-Überlebender Hashemi spricht am Samstag in Nürnberg
nordbayern-Redaktion
Said Etris Hashemi wurde am 19. Februar 2020 Opfer des rechtsextremistischen Terroranschlags in Hanau. Sein jüngerer Bruder Said Nesar und acht weitere Menschen werden von einem deutschen Terroristen aus rassistischen Motiven getötet. Auch Said Etris Hashemi gerät ins Visier des trainierten Sportschützen und wird an der Schulter und am Hals getroffen - er überlebt nur knapp. Seitdem setzt er sich gegen Rassismus, Diskriminierung und für mehr Gerechtigkeit in Deutschland ein.
Außerdem engagiert sich Hashemi mit anderen Angehörigen der Ermordeten in der "Initiative 19. Februar Hanau" für Erinnerung, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Zudem schrieb er ein Buch gegen das Vergessen, in dem er beschreibt, wie diese furchtbare Zäsur sein Leben verändert hat und welche gesellschaftlichen Schlüsse aus der Tat zu ziehen sind. 2024 erschien das autobiografische Werk mit dem Titel "Der Tag, an dem ich sterben sollte. Wie der Terror in Hanau mein Leben für immer verändert hat".
Aus seinem Buch liest Hashemi am Samstag im KUF im Südpunkt in der Pillenreuther Straße. Vor Ort werden auch verschiedene Initiativen aus der Nürnberger Antirassismusarbeit sein und die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen.
Hashemi wird neben der Lesung auch mit der Journalistin und Politikwissenschaftlerin Sham Jaff über die noch immer ausstehenden politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen nach dem rechtsterroristischen Attentat sprechen. Denn Konsequenzen vermissen die Angehörigen bis heute. Beispielsweise war die einzige Konsequenz für den Polizisten, der für den nicht funktionierenden Polizeinotruf verantwortlich war, eine Beförderung.
Die Veranstaltung findet im KUF im südpunkt in der Pillenreuther Straße 147 statt. Der Einlass startet um 19 Uhr und die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.