Tarifkonflikt hält an

DHL-Warnstreik: Deswegen kamen heute keine Pakete

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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05.02.2025, 20:15 Uhr
Zwei Mitarbeiter des Logistikkonzerns DHL stehen an einem Warnstreik-Posten der Gewerkschaft Verdi, der sich am Eingang einer DHL-Zustellbasis befindet. Im Tarifkonflikt pocht Verdi auf eine Entgelterhöhung von sieben Prozent höhere Entgelte.

© Wolf von Dewitz/Wolf von Dewitz/dpa Zwei Mitarbeiter des Logistikkonzerns DHL stehen an einem Warnstreik-Posten der Gewerkschaft Verdi, der sich am Eingang einer DHL-Zustellbasis befindet. Im Tarifkonflikt pocht Verdi auf eine Entgelterhöhung von sieben Prozent höhere Entgelte.

Die Gewerkschaft ver.di hat am Mittwochmorgen den Druck auf die Deutsche Post AG erhöht: Nachdem es auch in der zweiten Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeber "kaum Bewegung und keine Verhandlungsergebnisse" gab, wurden Beschäftigte in der Paketzustellung dazu aufgerufen ihre Arbeit niederzulegen, teilt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit.

Weitere Streiks könnten schon bald folgen

"Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", erklärt Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin. "Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Lebenshaltungskosten bewältigen." Nachdem am Dienstag, dem 4. Februar, die Beschäftigten in ausgewählten Briefzentren bundesweit zu vollschichtigen Warnstreiks aufgerufen wurden, folgten am darauffolgenden Tag die Paketzusteller. Wie "t-online" berichtet, waren in Bayern rund 2.000 Arbeitnehmer an 42 Betriebsstätten zum Ausstand aufgerufen.

Im Januar begann bei der Deutschen Post die Tarifverhandlung für rund 170.000 ihrer Postboten, Paketzusteller und andere Beschäftigte. Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Mitarbeitenden sieben Prozent mehr Lohn und drei zusätzliche Urlaubstage für Tarifbeschäftigte und Auszubildenden sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für ver.di-Mitglieder bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Nachdem die zweite Tarifverhandlungsrunde am 23. beziehungsweise 24. Januar gescheitert war, treten die Beschäftigten mit Warnstreiks für die Forderungen ein. Eine dritte Tarifverhandlung ist nun für den 12./13. Februar angesetzt.

Post will "konstruktiv" in die Verhandlungen gehen

Die Deutsche Post kritisiert die Forderungen. Wie die "Tagesschau" berichtet, werden laut Arbeitgeber hohe Investitionen bei sinkenden Briefmengen ausgeblendet. Außerdem lasse die Bundesnetzagentur nur begrenzt Preiserhöhungen zu. Gegenüber dem Nachrichtensender erklärt die Deutsche Post, man will "konstruktiv" in die Verhandlungen gehen.