Fall 6 von "Freude für alle"

„Die Wohnung wird nicht gescheit warm“: Mona B. aus Fürth fürchtet sich vor Schimmel-Comeback

Max Söllner

Redaktion Neumarkt und "Freude für alle"

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15.11.2024, 17:00 Uhr
Die Schwangere Mona B. muss ihre Klamotten derzeit auf einem Wäscheständer trocknen. Weil sich ihre Wohnung schlecht beheizen lässt, sorgt sie sich vor erneutem Schimmelbefall (Symbolfoto).

© imago images/photothek Die Schwangere Mona B. muss ihre Klamotten derzeit auf einem Wäscheständer trocknen. Weil sich ihre Wohnung schlecht beheizen lässt, sorgt sie sich vor erneutem Schimmelbefall (Symbolfoto).

"Die Wohnung wird nicht gescheit warm", sagt Mona B. (Name geändert) aus Fürth. "Meine Wäsche braucht eine Woche, bis sie trocken ist." In ihrer rund 70 Quadratmeter großen Drei-Zimmer-Wohnung gebe es nur zwei Gas-Einzelöfen. Die Vermieterin wolle daran kurzfristig nichts ändern, perspektivisch sei eine größere Sanierung geplant.

Die noch keine 30 Jahre alte B. wohnt zusammen mit ihrem Lebensgefährten und der gemeinsamen fünf Jahre alten Tochter. Nachts schläft die Familie in Pullovern. Trotzdem sagt B.: "Wir sind ja froh, dass wir überhaupt eine Heizung haben."

In ihrer vorherigen Mietwohnung habe es zwar eine Ölheizung gegeben, aber kein Öl. Der Vermieter soll sich nicht darum gekümmert haben. Schimmel breitete sich in der notdürftig mit Elektroradiatoren beheizten Wohnung aus, es bestand Gesundheitsgefahr auch für die kleine Tochter. "Ich habe alles in die Wege geleitet, um Hilfe zu bekommen, aber das einzige, was etwas gebracht hat, war auszuziehen", sagt B.

Mona B. muss wegen ihrer kleinen Tochter viel waschen

Was bleibt, ist die Angst, dass in der Anfang 2024 bezogenen neuen Wohnung der Schimmel zurückkehren könnte. Im ersten Sommer sei das Wäschetrocknen kein Problem gewesen, doch jetzt in der kalten Jahreszeit in nicht richtig warmwerdenden Räumen?

B. erzählt, dass ihre Tochter jeden Tag Klamotten dreckig macht, sie müsse viel waschen. Zum Trocknen nutzt sie einen normalen Wäscheständer.

Mona B. aus Fürth hatte eine schwierige Kindheit

Die junge Frau hat ihre Mutter verloren, als sie 17 Jahre alt war. "Ich wurde von einem Moment auf den anderen ins kalte Wasser geworfen", sagt B. Sie sei "in einer Familie mit Alkohol aufgewachsen". Ihre beiden Brüder habe sie erst nach dem Tod der Mutter kennengelernt.

Eigentlich hatte sie mit 17 Jahren gerade eine Ausbildung im Zierpflanzenbau begonnen. Für Trauer sei keine Zeit gewesen, erzählt B. Dann kam die Schwangerschaft dazwischen.

Bis heute bekommt B. Leistungen vom Jobcenter. Ihr Partner könne seinem körperlich anstrengenden Job als Umzugshelfer nicht nachgehen - wegen eines Arbeitsunfalls. "Er möchte aber wieder arbeiten", versichert B.

"Der Wille ist da": Mona B. möchte ihre Ausbildung fortsetzen

Gleiches gelte für sie selbst: "Der Wille ist da." Bald erwartet die junge Frau ihr zweites Kind, anschließend will sie ihre Ausbildung im Zierpflanzenbau fortsetzen. Ihr sei es wichtig, beschäftigt zu sein "und etwas in der Hand" zu haben.

Probleme mit Schimmel und die damit verbundenen Gesundheitsgefahren sind unter armen Menschen verbreitet - das zeigen die Spendenanträge, die "Freude für alle" regelmäßig zu dieser Thematik erreichen. Es ist auch ein klassisches Streitthema zwischen Vermietern und Mietern: Gibt es bauliche Mängel oder wurde falsch gelüftet?

Anstelle von Schuldzuweisungen möchte die Weihnachtsaktion mit pragmatischen und finanzierbaren Lösungen den Alltag der Menschen verbessern. Mona B. zum Beispiel würde sich über einen Trockner sehr freuen, da die Wäscheberge noch größer werden dürften, wenn das zweite Kind da ist. Das Jobcenter zahlt den Trockner nicht.

"Freude für alle" ruft daher zu Spenden für Mona B. und weitere Bedürftige auf, die von Schimmel und nicht richtig funktionierenden Heizungen betroffenen sind. Unser Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern.

So können Sie spenden

Die Spendenaktion „Freude für alle“ des Verlags Nürnberger Presse (VNP) unterstützt seit über 50 Jahren bedürftige Alleinstehende und Familien in unserer Region. Dafür stellen wir in der Vorweihnachtszeit beispielhafte Einzelschicksale vor. Helfen auch Sie mit einer Spende!

  • Hier können Sie über Paypal spenden
  • Konto bei Sparkasse Nürnberg: IBAN: DE 63 7605 0101 0001 1011 11
  • Konto bei Sparkasse Fürth: IBAN: DE 96 7625 0000 0000 2777 72
  • Konto bei Sparkasse Erlangen: IBAN: DE 28 7635 0000 0000 0639 99

Spendenquittungen stellen wir ab 300 Euro aus, bitte hierfür die vollständige Adresse hinterlassen.

Möchten Sie gezielt für ein in der Vorweihnachtszeit vorgestelltes Einzelschicksal sowie vergleichbare Fälle spenden, nennen Sie bitte im Verwendungszweck die entsprechende Fallnummer.

Wenn Sie im Überweisungszweck das Stichwort "Veröffentlichung" angeben, werden wir Ihren Namen, Ihren Wohnort und die Spendensumme in den gedruckten Zeitungen und E-Paper-Ausgaben des VNP veröffentlichen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einwilligung gem. Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO für diese Veröffentlichung für die Zukunft zu widerrufen.

Weitere Informationen zum Datenschutz und Antworten auf häufige Fragen zu unserer Weihnachtsaktion „Freude für alle“ finden Sie unter www.vnp.de/ffa

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