Dramatische Rettung: Feuerwehr-Taucher befreit Vogel aus Main-Donau-Kanal

Nürnberg - Es war eine Rettungsaktion der besonderen Art. Am Montagabend entdeckte eine Spaziergängerin einen Vogel, der sich im Eis des Main-Donau-Kanals verfangen hatte. Da alle Versuche das Tier zu befreien scheiterten, rief die besorgte Frau die Feuerwehr.

Dieser Spaziergang wird Jessica Monastiriotis wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Als sie am Montagabend beim Main-Donau-Kanal unterwegs war, entdeckte sie zwischen dem Fernsehturm und der Diskothek "Mississippi Queen" einen Vogel, der sich im Eis verfangen hatte. Alle Versuche, das Tier mit Hilfe von Stöcken oder einem geworfenen Schneeball zu befreien, scheiterten - auch, weil sich der Vogel laut Monastiriotis etwa 20 Meter vom Ufer entfernt verfangen hatte.

Da sie nicht wusste, wie sie dem Vogel sonst helfen könne, hat die Spaziergängerin schließlich die Feuerwehr gerufen. "Ich wusste gar nicht, ob die überhaupt kommen", erklärt Monastiriotis am Telefon, sie sei sich unsicher gewesen, ob sie überhaupt für so etwas zuständig seien. Der Mann am Telefon habe ihr jedoch versichert, dass sie an der richtigen Stelle sei und sie froh über solche Anrufe sind. Knapp zehn Minuten später war die Feuerwehr dann schon vor Ort.

Schrecksekunde

Auch von einer kurzen Schrecksekunde berichtet die Spaziergängerin. In dem Moment, in dem die Rettungskräfte eintrafen, ist ein Containerschiff direkt auf den eingeklemmten Vogel zugesteuert. Durch wildes Winken war es möglich, das Schiff zum Abdrehen zu bringen. "Die dachten wahrscheinlich, dass da ein Mensch im Wasser ist", erzählt Monastiriotis. Dann stoppte die Feuerwehr den Bootsverkehr, um mit der Befreiung des Tieres zu starten.

Rettung mit Hindernissen

Eine besondere Rettungsaktion unternahm die Nürnberger Feuerwehr am Montagabend. © Jessica Monastiriotis

Zunächst versuchten die Einsatzkräfte, mit einem Schlauchboot an das Tier heranzukommen. Das hat aber aufgrund der Eisbrocken im Wasser nicht funktioniert, sagt die Spaziergängerin. Schließlich musste ein Taucher den Vogel bergen. Das völlig entkräftete und verletzte Tier wurde in die Tierklinik gefahren, es hatte sich ein Bein gebrochen.

Monastiriotis erzählt, dass der Feuerwehrmann ihr erklärt habe, dass Einsätze dieser Art zur Zeit öfter vorkommen: "Er meinte, dass sie schon morgens einen Hund retten mussten."