Söders fränkische "Copacabana"

„Durchfall-Welle“: Keime in der Pegnitz trüben Wasser und Surf-Vergnügen

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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19.7.2024, 15:15 Uhr
An der Fuchslochwelle lässt die Wasserqualität zu wünschen übrig.

© Nürnberger Dauerwelle e.V. An der Fuchslochwelle lässt die Wasserqualität zu wünschen übrig.

So hatte sich Markus Söder die fränkische "Copacabana" wohl kaum vorgestellt. Nach einer fünfmonatigen Sperrung der Dauerwelle am Fuchsloch aufgrund von Wartungs- und Reparaturarbeiten sollte die Wiedereröffnung ein freudiger Anlass sein. Doch eines trübt die Freude erheblich: Die Wasserqualität der Pegnitz sei schlecht, wie der "Bayerische Rundfunk" berichtete

Es sind E.-coli-Bakterien, die kleinen Übeltäter, die sich im Flusswasser ausgebreitet haben. Beim Menschen lösen sie Durchfall, Bauchschmerzen und Harnwegsinfektionen aus, seltener Fieber und Erbrechen. Und verpassen der Dauerwelle einen neuen, unliebsamen Spitznamen: "Durchfall-Welle".

Gemeinsam mit der starken Strömung sind die Bakterien der Grund dafür, dass das Schwimmen in der Pegnitz verboten ist. Das Surfen auf der Welle hingegen ist erlaubt. Obwohl Surfer deutlich mehr Wasser schlucken als Schwimmer.

Und genau das versuchen die Surfer nun zu vermeiden. Denn auf das Surfen wollen sie nicht verzichten, die Welle ist oft ausgebucht, 500 Mitglieder des Vereins "Nürnberger Dauerwelle e.V." reiten an sieben Tagen die Woche die Standwelle. Viele benutzen Nasenklammern, um kein Wasser zu schlucken, andere halten die Luft an, wenn sie ins Wasser fallen.

Die Vereinsmitglieder seien jedoch über die Risiken informiert, so Thorsten Keck, Vorsitzender des Vereins, gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk". Man arbeite eng mit den städtischen Umweltanalytikern zusammen und informiere die Mitglieder regelmäßig. Im Notfall müsse kurzfristig der Betrieb eingestellt werden. Das sei auch in den vergangenen beiden Jahren nach Starkregen der Fall gewesen, durch das Vorgehen habe es "keinen einzigen Vorfall" gegeben.

Doch wie gelangen die fiesen Mikroorganismen ins Flusswasser? Nürnbergs Umweltreferentin Britta Walthelm (Grüne) beschreibt zwei Ursachen: Einerseits sei es möglich, dass nach Regenfällen Wasser von frisch gedüngten Feldern in den Fluss laufen. "In seltenen Fällen kann es auch sein, dass Kanäle, wenn die ausgelastet sind, über die Ufer treten und wir dadurch Abwasser mit im Fluss haben", sagt die Umweltreferentin gegenüber dem "Bayerischem Rundfunk".

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