Edeka lenkt ein: Neue Pläne für "Schocken"-Anlieferung
1.10.2016, 06:00 UhrBaureferent Daniel Ulrich ist die Erleichterung deutlich anzuhören: Edeka sei davon abgerückt, die Laster über einen Teil der Wiesenstraße zum "Schocken-Center" rollen zu lassen. 44 Anwohner hatten schriftlich gegen die Pläne protestiert, sie finden es völlig unverständlich, warum der Anlieferverkehr die Fußgängerzone benutzen soll. Er habe vor seinem Sommerurlaub bei Edeka noch mal die Dringlichkeit des Themas deutlich gemacht, sagt Ulrich. "Das ist dort auch angekommen."
Edeka habe ihm bereits neue Pläne gezeigt, so Ulrich. Thomas Schulz, Regionalleiter bei Edeka und für den Neubau am Aufseßplatz zuständig, formuliert es so: "Unsere ersten Planungen waren nicht gut, aber wir brachten in der Kürze der Zeit nichts Besseres zustande." Als die ersten Einsprüche von Anwohnern eingingen, seien die Umplanungen aber schon fertig gewesen.
Edeka erhält jetzt laut Baureferent erst einmal auf der Basis der im Bauamt ausgelegten Pläne den Vorbescheid. Doch die Zahl der städtischen Auflagen sei stattlich. Und kostenträchtig. Bestünde Edeka auf der Zufahrt über die Wiesenstraße, müsste das Unternehmen beispielsweise extra einen Einweiser einstellen, der die Laster beim Rangieren im Blick hat. Das sollte für Edeka durchaus "Abschreckungscharakter" haben, betont Ulrich. Dass das jetzt gar nicht mehr nötig ist, sei umso besser.
Maximal zwölf Laster täglich
Die neuen Pläne sehen vor, dass die Laster - Ulrich geht davon aus, dass es täglich nicht mehr als zwölf sein werden - den Anlieferhof des "Schocken-Centers" über die Siebenkeesstraße ansteuern. So war das auch früher beim Kaufhof abgewickelt worden. Die Wiesenstraße ist nicht mehr belastet, denn auch die Pkw, die in das neue Parkhaus fahren, benutzen nur die Siebenkeesstraße. Und die Laster fahren, wenn sie entladen sind, über die Landgrabenstraße weg.
Nicht nur die neue Anlieferstrecke findet Ulrich "sehr, sehr gut". Der Neubau schaffe auch die Möglichkeit, endlich eine bessere Radverbindung vom Aufseß- zum Kopernikusplatz zu schaffen. Edeka plant nämlich für das neue Gebäude eine Passage. Fußgänger gelangen durch diese auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Aufseßplatz sofort ins Innere des Einkaufszentrums. Dadurch werden auf dem Fußweg von der Landgrabenstraße zum Aufseßplatz weniger Fußgänger unterwegs sein. Damit entsteht mehr Platz für die Radfahrer.
Thomas Schulz ergänzt: "Wenn die Kunden von der Landgrabenstraße in die Passage gehen, werden sie links Edeka vorfinden und es wird gastronomische Betriebe geben." Mit der Rolltreppe geht es zu den Läden im ersten Stock. "Wir hoffen, dass wir 2017 die Baugenehmigung bekommen", sagt Schulz. Wenn das klappt, sollte das "Schocken-Center" 2019 fertig sein.
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