Elf Dinge, die Sie über die Nürnberger Kaiserburg noch nicht wussten

17.9.2017, 17:19 Uhr
Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Stadt und eine der bedeutendsten Wehranlagen Europas. Wir haben elf erstaunliche Fakten über sie herausgefunden. Es gab früher eine Sternwarte auf der Kaiserburg. Ab 1678 richtete der Astronom Georg Christoph Eimmart (1638–1705) auf der Burg ein astronomisches Observatorium ein, das bis 1757 existierte. Eimmart beobachtete Sonnen- und Mondfinsternisse, dokumentierte Kometenerscheinungen und berechnete Sonnenlichtstreuungen und Planetenkonstellationen. Im Kaiserburg-Museum sind einige seiner Messinstrumente sowie Rüstungen, originale Alltagsgegenstände und archäologische Funde aus dem Burggraben ausgestellt.
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Die Burg war einst eine Sternwarte

Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Stadt und eine der bedeutendsten Wehranlagen Europas. Wir haben elf erstaunliche Fakten über sie herausgefunden.

Es gab früher eine Sternwarte auf der Kaiserburg. Ab 1678 richtete der Astronom Georg Christoph Eimmart (1638–1705) auf der Burg ein astronomisches Observatorium ein, das bis 1757 existierte. Eimmart beobachtete Sonnen- und Mondfinsternisse, dokumentierte Kometenerscheinungen und berechnete Sonnenlichtstreuungen und Planetenkonstellationen. Im Kaiserburg-Museum sind einige seiner Messinstrumente sowie Rüstungen, originale Alltagsgegenstände und archäologische Funde aus dem Burggraben ausgestellt. © Christine Hoffmann

Die Burg ist ein bedeutender Lebensraum: Keller, Mauern, Türme und Grünflächen bieten vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Im Rahmen des Projekts "Lebensraum Burg" haben Biologen im Bereich der Burg bei Kartierungen auf einer Fläche von etwa 65.000 Quadratmetern rund 1400 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen. Im Burggarten, einem Zier- und Schaugarten, finden sich unter anderem Rabattenblumen, Sonnenhut und Eisenkraut sowie Singvögel. In den unterirdischen Felsengängen hausen Fledermäuse, am Ölberg halten sich gerne Turmfalken auf.
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Auf der Burg wimmelt es nur so vor Tieren

Die Burg ist ein bedeutender Lebensraum: Keller, Mauern, Türme und Grünflächen bieten vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Im Rahmen des Projekts "Lebensraum Burg" haben Biologen im Bereich der Burg bei Kartierungen auf einer Fläche von etwa 65.000 Quadratmetern rund 1400 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen. Im Burggarten, einem Zier- und Schaugarten, finden sich unter anderem Rabattenblumen, Sonnenhut und Eisenkraut sowie Singvögel. In den unterirdischen Felsengängen hausen Fledermäuse, am Ölberg halten sich gerne Turmfalken auf. © Roland Fengler

Im Zweiten Weltkrieg wurden 70 Prozent der Burganlagen zerstört. Dieses Bild mit dem Blick zur Burg stammt aus den 1950er Jahren. Für die heute geringe Summe von 3,2 Millionen Mark ließ die bayerische Schlösserverwaltung die Burg nach historischen Plänen restaurieren.
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Die Burg als Trümmerhaufen

Im Zweiten Weltkrieg wurden 70 Prozent der Burganlagen zerstört. Dieses Bild mit dem Blick zur Burg stammt aus den 1950er Jahren. Für die heute geringe Summe von 3,2 Millionen Mark ließ die bayerische Schlösserverwaltung die Burg nach historischen Plänen restaurieren. © Rathaus

Im Lauf der Jahrhunderte gehörten einige Gartenanlagen zur Burg, die nicht mehr erhalten sind. Von 1538 bis 1545 wurden an Nord- und Westseite Bastionen errichtet, auf denen später der Burggarten (Bild), angelegt wurde. Der Maria Sibylla Merian-Garten liegt direkt neben dem Heidenturm und ist nach der Künstlerin und Naturforscherin benannt, die 15 Jahre lang in Nürnberg lebte. Es gibt noch einige kleinere Gärten, die aber nicht zugänglich sind.
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Einst blühte es auf der Kaiserburg

Im Lauf der Jahrhunderte gehörten einige Gartenanlagen zur Burg, die nicht mehr erhalten sind. Von 1538 bis 1545 wurden an Nord- und Westseite Bastionen errichtet, auf denen später der Burggarten (Bild), angelegt wurde. Der Maria Sibylla Merian-Garten liegt direkt neben dem Heidenturm und ist nach der Künstlerin und Naturforscherin benannt, die 15 Jahre lang in Nürnberg lebte. Es gibt noch einige kleinere Gärten, die aber nicht zugänglich sind. © Grießer

Unter der Nürnberger Altstadt befinden sich die Felsengänge, ein über mehrere Stockwerke weit verzweigtes Stollen- und Kellersystem, das in den Sandsteinfels geschlagen wurde und 1380 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Rund 25.000 Quadratmeter groß sollen die Felsengänge sein. Sie wurden vor allem für die Gärung und Lagerung des traditionellen Nürnberger Rotbier verwendet. Als Kasematten werden die Gänge in den Verteidigungsanlagen der Kaiserburg bezeichnet. Einen Blick in die Verteidungsgänge können Sie hier werfen.
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Der Boden unterhalb der Burg ist durchlöchert von Gängen

Unter der Nürnberger Altstadt befinden sich die Felsengänge, ein über mehrere Stockwerke weit verzweigtes Stollen- und Kellersystem, das in den Sandsteinfels geschlagen wurde und 1380 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Rund 25.000 Quadratmeter groß sollen die Felsengänge sein. Sie wurden vor allem für die Gärung und Lagerung des traditionellen Nürnberger Rotbier verwendet. Als Kasematten werden die Gänge in den Verteidigungsanlagen der Kaiserburg bezeichnet. Einen Blick in die Verteidungsgänge können Sie hier werfen. © Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Heute werden die Felsengänge wieder als Lager- und Reiferäume für einige Bierspezialitäten der Hausbrauerei Altstadthof genutzt. In Kooperation mit dem Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. bietet die Brauerei in Kellern von etwa 2000 Quadratmetern Größe öffentliche Führungen an. Im Zweiten Weltkrieg waren die alten Bierkeller von besonderer Bedeutung: Bei den Bombardierungen boten sie ausgebaut als Luftschutzbunker Platz für zehntausende Menschen. Noch bis in die 1950er Jahre (Bild von 1956) lebten Hunderte wohnsitzlos gewordene Nürnberger in den unterirdischen Anlagen.
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Unter der Burg lagert jede Menge Bier

Heute werden die Felsengänge wieder als Lager- und Reiferäume für einige Bierspezialitäten der Hausbrauerei Altstadthof genutzt. In Kooperation mit dem Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. bietet die Brauerei in Kellern von etwa 2000 Quadratmetern Größe öffentliche Führungen an. Im Zweiten Weltkrieg waren die alten Bierkeller von besonderer Bedeutung: Bei den Bombardierungen boten sie ausgebaut als Luftschutzbunker Platz für zehntausende Menschen. Noch bis in die 1950er Jahre (Bild von 1956) lebten Hunderte wohnsitzlos gewordene Nürnberger in den unterirdischen Anlagen. © Gertrud Gerardi

Die Jugendherberge in der 500 Jahre alten Kaiserstallung der Burg ist bei Touristen sehr beliebt. 2013 wurde sie für 19 Millionen Euro modernisiert. Sie bietet 355 Betten verteilt auf 93 Zimmer. 2015 war sie nach der Jugendherberge München-Park die zweitbeliebteste Herberge in ganz Bayern.
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In der Kaiserburg kann übernachtet werden

Die Jugendherberge in der 500 Jahre alten Kaiserstallung der Burg ist bei Touristen sehr beliebt. 2013 wurde sie für 19 Millionen Euro modernisiert. Sie bietet 355 Betten verteilt auf 93 Zimmer. 2015 war sie nach der Jugendherberge München-Park die zweitbeliebteste Herberge in ganz Bayern. © Michael Matejka

Seit Herbst 2012 können sich Paare auf der Nürnberger Kaiserburg das Ja-Wort geben. Dafür ist die 60 Quadratmeter große, ehemalige Wachstube des Rittersaals zum Hochzeitszimmer umdekoriert worden. Die Miete kostet 145 Euro, die Gebühren des Standesamtes Nürnberg fallen zusätzlich an. Für Firmenveranstaltungen können auch der Rittersaal und der Innere Burghof gemietet werden. Weitere Informationen zu den Räumen finden Sie hier .
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Auf der Burg kann man heiraten

Seit Herbst 2012 können sich Paare auf der Nürnberger Kaiserburg das Ja-Wort geben. Dafür ist die 60 Quadratmeter große, ehemalige Wachstube des Rittersaals zum Hochzeitszimmer umdekoriert worden. Die Miete kostet 145 Euro, die Gebühren des Standesamtes Nürnberg fallen zusätzlich an. Für Firmenveranstaltungen können auch der Rittersaal und der Innere Burghof gemietet werden. Weitere Informationen zu den Räumen finden Sie hier. © Athina Tsimplostefanaki

Im Burgberg existiert ein unterirdischer Wassergewinnungsstollen. Der längste Stollen führte Wasser in den Keller des Nürnberger Rathauses. Dort befindet sich auch das Lochgefängnis, in dem von 1340 bis 1813 Gefangene der Stadt inhaftiert wurden. Weil dieser Wassergewinnungsstollen im Loch endete, nannte man ihn auch Lochwasserleitung.
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Unter der Burg wird Wasser gewonnen

Im Burgberg existiert ein unterirdischer Wassergewinnungsstollen. Der längste Stollen führte Wasser in den Keller des Nürnberger Rathauses. Dort befindet sich auch das Lochgefängnis, in dem von 1340 bis 1813 Gefangene der Stadt inhaftiert wurden. Weil dieser Wassergewinnungsstollen im Loch endete, nannte man ihn auch Lochwasserleitung. © Anestis Aslanidis

Unter der Nürnberger Burg liegt auch der Historische Kunstbunker, für den der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. Führungen anbietet. Wenn die Besucher den tiefsten Punkt erreichen, liegen über ihnen 24 Meter Fels. Hier wurden während des Zweiten Weltkriegs die wichtigsten Nürnberger Kunstschätze eingelagert und vor den Bomben geschützt. Der Engelsgruß aus der Lorenzkirche, wertvolle Kirchenfenster, Brunnenfiguren, Kunstschätze aus den Museen, aber auch Urkunden und Waffen überstanden den Krieg im Kunstbunker und in den beiden Außenstellen im Neutorturm und am Paniersplatz unbeschadet. Hier können Sie noch mehr vom Kunstbunker sehen.
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Das Geheimnis des Bunkers

Unter der Nürnberger Burg liegt auch der Historische Kunstbunker, für den der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. Führungen anbietet. Wenn die Besucher den tiefsten Punkt erreichen, liegen über ihnen 24 Meter Fels. Hier wurden während des Zweiten Weltkriegs die wichtigsten Nürnberger Kunstschätze eingelagert und vor den Bomben geschützt. Der Engelsgruß aus der Lorenzkirche, wertvolle Kirchenfenster, Brunnenfiguren, Kunstschätze aus den Museen, aber auch Urkunden und Waffen überstanden den Krieg im Kunstbunker und in den beiden Außenstellen im Neutorturm und am Paniersplatz unbeschadet. Hier können Sie noch mehr vom Kunstbunker sehen. © Eduard Weigert