Ende des Diesels: VAG kauft ab 2020 nur noch E-Busse
26.10.2017, 05:50 UhrBis 2030 soll dann die Hälfte der 160 VAG-Busse mit Strom fahren. Dass es noch so lange dauert, bis die Flotte komplett umgestellt ist, liegt an der relativ langen Lebensdauer der Busse: 14 Jahre lang bleiben sie im Durchschnitt auf der Straße. Ein Umbau sei unverhältnismäßig teuer, sagt Michael Sievers. Und so wartet man das natürliche Lebensende der Fahrzeuge ab, bevor man sie durch Elektrobusse ersetzt.
Elektrobusse sind noch teuer
Es sprächen noch andere Gründe dagegen, jetzt zu schnell vorzupreschen, so Sievers. Zum einen sind die Busse noch sehr teuer. Um die Hälfte der VAG-Flotte zu ersetzen, müsse man derzeit 30 Millionen Euro in die Hand nehmen. Die Preise würden aber vermutlich mit fortschreitender Technologie innerhalb der nächsten Jahren noch erheblich sinken, die 80 Busse würden dann voraussichtlich nur noch zwölf Millionen Euro kosten, schätzt der VAG-Experte.
Zum anderen hinke die Politik noch hinter der Entwicklung her: So gebe es noch keine klaren gesetzlichen Regelungen darüber, welche bau- und brandschutzrechtlichen Bedingungen es beim Bau von Ladestationen zu beachten gibt. Ein Umbau im Nachhinein sei teuer und aufwändig.
Die Hälfte der VAG-Busflotte fährt bekanntermaßen mit Erdgas. Dass man an dieser Technologie nicht weiter festhält, hat ebenso politische wie finanzielle Gründe: "Erdgas wird in der öffentlichen Wahrnehmung nicht als Alternative gesehen.
Wenn man kein teures Biogas nimmt, wie wir es in Nürnberg tun, ist die Schadstoffemission auch nicht geringer als bei den modernen Dieselfahrzeugen." Zudem müsste die Erdgastankstelle in absehbarer Zukunft erneuert werden, was hohe Kosten mit sich brächte. "Für mich ist E-Mobilität ganz klar die Zukunft des städtischen Busverkehrs", so Sievers.
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