Endstation Nordwestring: U3 bekommt neue Bahnhöfe

4.4.2017, 18:38 Uhr
Zwei Stationen sind dazugekommen: Klinikum Nord und die Endstation Nordwestring mit Spiegeln an der Decke.

© Edgar Pfrogner Zwei Stationen sind dazugekommen: Klinikum Nord und die Endstation Nordwestring mit Spiegeln an der Decke.

Der Testbetrieb ist schon im Gange, die Bauarbeiten sind beinahe abgeschlossen: Ab dem 22. Mai rollt die U3 bis zur Station Nordwestring. Bei einer Probefahrt informierten sich Stadträte von SPD und CSU über den Stand der Dinge. Die beiden neuen Bahnhöfe stießen auf viel Lob.

"Das hat so ein bisschen was von Weihnachten", sagt Ruth Zadek, SPD-Stadträtin, als die U-Bahn in den Bahnhof Klinikum Nord einrollt. Dort wird der Fahrgast von goldenen Wänden und leiser Musik aus verborgenen Lautsprechern empfangen. Noch ist die fahrerlose U3 im Testbetrieb vom Friedrich-Ebert-Platz bis zur neuen Endhaltestelle Nordwestring unterwegs. Am 22. Mai nimmt sie offiziell ihre Fahrt auf.

Die leise Klanginstallation am Bahnhof Nordklinikum soll dazu beitragen, den Menschen, die hier ankommen und abfahren, ein wenig innere Ruhe zu verleihen, sagt Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich. "So weit das eben möglich ist, wenn man auf dem Weg ins Krankenhaus ist." Die Zugänge zum U-Bahnhof sind schlicht und funktional gehalten. "Man hat sich hier  wieder auf die Wurzeln besonnen", so Ulrich. "Auf architektonische Meisterwerke wurde bewusst verzichtet. Die Bahnhöfe sind mit Liebe gemacht, aber nicht dominant. Sie sollen dienen und nicht über die Stadt herrschen."

Jeder Bahnhof habe seinen eigenen kleinen Gimmick, sagt Ulrich, als er mit den Stadträten an der Haltestelle Nordwestring aussteigt. Dort sind Spiegel an der Decke angebracht, die interessante Perspektiven schaffen. Und helfen, einen luftigeren Eindruck zu vermitteln. "Die Decken in unseren Stationen sind nämlich ziemlich niedrig." An den grauen Betonwänden an der Station Nordwestring sind in Abfahrtrichtung grüne und in Ankunftsrichtung rote Streifen angebracht. Daniel Ulrich kann sich bei dem Farbenspiel einen Hinweis nicht verkneifen: "Es ist den Club-Fans und den Fans der Spielvereinigung Greuther Fürth gewidmet."

Beim Stichwort Fürth drängt sich auch die Frage nach der Zukunft des U-Bahnnetzes auf. Wird sie eines Tages auch vom Nordwestring weiter in Nürnbergs Nachbarstadt vordringen? SPD-Stadtrat Lorenz Gradl schüttelt den Kopf. "Hier ist Schluss", sagt er. "Sagt niemals nie", fügt Baureferent Ulrich hinzu. "Eine U-Bahn ist nie fertig, denn eine Stadt hört schließlich nie auf zu wachsen."

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