Trotz hoher Inzidenzen
Entscheidung gefallen: Nürnberger Christkindlesmarkt findet statt - Kein Glühwein für Ungeimpfte
15.11.2021, 15:03 UhrLange Zeit herrschte Ungewissheit, ja, gar Unsicherheit im Hinblick auf den Nürnberger Christkindlesmarkt. Die Corona-Ampel in Bayern steht seit Tagen auf rot, die Sieben-Tage-Inzidenz überschritt am Montagmorgen im Freistaat sogar die 500er-Marke. Mit Blick auf die weiterhin steigenden Corona-Zahlen und vollen Intensivstationen im Freistaat überdenken derzeit Städte und Gemeinden in der Region die Durchführung ihrer Weihnachtsmärkte.
So stellten sich auch viele Bürgerinnen und Bürger, Schaustellerinnen und Schausteller und Weihnachtsfans von außerhalb die Frage: Was passiert mit dem Nürnberger Christkindlesmarkt? Wird auch der weltberühmte Weihnachtsmarkt erneut abgesagt, nachdem er 2020 schon Corona zum Opfer fiel?
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas, in dessen Zuständigkeit der Christkindlesmarkt fällt, äußerte sich bereits im Vorfeld unserer Redaktion gegenüber: "Nach jetzigem Stand werden wir den Nürnberger Christkindlesmakt 2021 durchführen." Der Stadtrat betont dabei, dass die Entscheidung "im Einklang mit den Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung" sei. Diese erlaube "ausdrücklich" Weihnachtsmärkte.
Ministerpräsident Markus Söder bestätigte, dass man von politischer Seite her derzeit nicht plane, Weihnachtsmärkte abzusagen. Wenn, dann sollte eine Entscheidung dieser Größenordnung bundesweit getroffen werden, jedoch nicht von einzelnen Bundesländern. Dies gilt aber aufgrund der stark unterschiedlichen Inzidenzen in den Bundesländern als nicht wahrscheinlich - so sei die Lage beispielsweise in Schleswig-Holstein bei weitem nicht so angespannt wie in Bayern.
Einschränkungen für die Besucher
Nun ist die Entscheidung gefallen: Bei einem Pressetermin gaben Vertreter der Stadt Nürnberg bekannt, dass der Christkindlesmarkt dieses Jahr durchgeführt werden soll - jedoch mit Einschränkungen.
Der Christkindlesmarkt findet dieses Jahr mit weniger Buden als noch 2019 statt - statt 160 Buden gibt es dieses Jahr nur noch 101 auf dem Hauptmarkt. Die Fläche, auf der der Markt stattfinden soll, wird dagegen deutlich vergrößert. Somit befinden sich deutlich weniger Buden auf deutlich mehr Platz. Außerdem verteilt sich der Christkindlesmarkt erstmals auf vier Standorte: neben Hauptmarkt auch auf den Lorenzer Platz, die Insel Schütt und den Jakobsplatz. Mit der Entzerrung sollen Menschenansammlungen vermieden werden.
Außerdem soll es zwar einen Eröffnungsprolog vom neuen Christkind geben, jedoch ohne eine Eröffnungsveranstaltung dazu. Treffen mit dem Christkind sollen generell nicht möglich sein, so wird auch der beliebte Besuch auf der Kinderweihnacht ausfallen.
Maskenpflicht im Freien
Die Hygienevorschriften und Corona-Regeln sollen außerdem umgesetzt werden, darunter auch mit Maskenpflicht. Somit gilt auf den vier Standpunkten eine Maskenpflicht im Freien. Ein wichtiger Punkt ist außerdem, dass für Ungeimpfte kein Glühwein ausgeschenkt werden soll - um die sieben Glühweinbuden werden sogenannte 2G-Bereiche festgelegt, die dann auch vor Ort kontrolliert werden. Dabei achten die Sicherheitskräfte auch auf die Anzahl der Besucher. Sind die Gastro-Bereiche zu voll, werden auch Geimpfte und Genesene nicht mehr draufgelassen, um zu verweilen. Die Securities werden dafür aufgestockt, untertags sollen 22 Personen die Einhaltung der Masken- und Abstandsregeln kontrollieren, abends 12.
Dass die Weihnachtsmärkte bundesweit immer noch abgesagt werden könnten, betont Fraas dabei sehr deutlich. Aktuell plane man zwar mit der Durchführung des Christkindlesmarkts, doch sollte tatsächlich von der Regierung beschlossen werden, in ganz Deutschland die Weihnachtsmärkte zu verbieten, müsse und würde man sich dem auch in Nürnberg beugen.