Zwischenfall am Norisring

Er wollte Klima-Demonstranten bei DTM aufhalten: Streckenposten verletzt im Krankenhaus

Rurik Schnackig

Lokales

E-Mail zur Autorenseite

10.7.2023, 15:45 Uhr
Nach wenigen Minuten hatten Sicherheitskräfte und Polizei die Aktivisten von der Rennstrecke gebracht. Nun hat das Ganze ein Nachspiel. 

© Heiko Becker, dpa Nach wenigen Minuten hatten Sicherheitskräfte und Polizei die Aktivisten von der Rennstrecke gebracht. Nun hat das Ganze ein Nachspiel. 

Protest von Klimaaktivisten: Viele bringt er zum Kochen, wenn sie sich auf dem Asphalt festkleben und Straßen blockieren. Dass dadurch auch schon lebensrettendes Maßnahmen für Menschen in Not zu spät kamen, ist bekannt. Aber direkte Gewalt ging von den Vertretern dieser Gruppe bisher nicht aus. In einer Vielzahl von Fällen sind sie es selbst, die den Zorn der Mitbürger am eigenen Körper zu spüren bekommen, durch Stöße und Tritte.

Der jüngste Polizeibericht nach dem Norisring-Rennen zeichnet ein Bild, das Klimaatkivisten bislang vermieden haben. Wie bekannt, haben am Sonntag Aktivisten die Befürchtungen von Teilnehmern, Organisatoren und Zuschauern wahr gemacht und für Verzögerung gesorgt. Unter Pfiffen und Buhrufen haben Menschen mit Bannern vor dem Start des Sonntagsrennens die Rennstrecke betreten und Flüssigkeit auf die Fahrbahn gekippt. Es soll sich um orange gefärbtes Öl gehandelt haben. Ein Teilnehmer fixierte sich an einem Zaun.

Die Aktion, die gegen 13.20 Uhr begonnen hatte, war schnell wieder beendet. Gemeinsam mit der Polizei brachten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes die Aktivisten von der Rennstrecke und lösten die Person vom Zaun. Angeklebt hatte sich niemand. Das Öl wurde schließlich durch ein Reinigungsfahrzeug entfernt.

12 Personen in Gewahrsam

Augenzeugen zu Folge sollen sich die Aktivisten Zugang zur Rennstrecke über eine angrenzende Kleingartenanlage verschafft haben. Wie jetzt bekannt wurde, sollen drei der insgesamt 12 registrierten Personen im Vorfeld eine körperliche Auseinandersetzung mit einem Streckenposten gehabt haben. Dieser soll versucht haben, die Aktivisten am Übersteigen der Absperrung zu hindern. Inwieweit sie dabei handgreiflich wurden, ist noch nicht geklärt. Fakt ist: Der Mann wurde bei dem Vorfall verletzt und ist zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Einsatzkräfte der Polizei behielten alle 12 Personen bis 16.30 Uhr in Gewahrsam, um sie an weiteren Aktivitäten zu hindern. Gegen die drei Personen, die im Auseinandersetzung mit dem Streckenposten standen, wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Gegen sie und eine weitere Person wurden zudem Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs eingeleitet. Ob weitere Straftatbestände erfüllt wurden, wird derzeit geprüft.

Die Botschaft der Aktivisten war, dass Rennen wie dieses zu viel Energie und Ressourcen kosten und man sich dieses nicht mehr leisten könne und dürfe. Zu der Aktion bekannten sich Extinction Rebellion Racing und die Letzte Generation. Bislang haben sie sich zu den Vorwürfen der Gewalt gegenüber einem Streckenposten noch nicht geäußert.

Verwandte Themen