Erlenstegener Forst: Alte Bahntrasse wird zum Naturerlebnis
9.7.2015, 08:00 UhrWeit hinten in der Günthersbühler Straße sieht man bei der steinernen Brücke in östlicher Richtung einen Teil der ehemaligen Ringbahntrasse, der zugewachsen und mit Laub bedeckt ist. In der anderen Richtung erblickt man einen sonnendurchfluteten Korridor, wo die ersten Arbeiten für das Projekt „Lebensader Bahn 2.0“ bereits laufen.
"Für lichtbedürftige Pflanzenarten und Tiere, die hier durchwandern können“, erzählt Petr Mlnarik, Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbands Nürnberg; dazu gehören Heuschrecken, Schmetterlinge oder Eidechsen.
"Lebensräume schaffen und erhalten", so lautet das Ziel des auf fünf Jahre angelegten Projekts, das der Landschaftspflegeverband koordiniert. Verschiedene Biotope entstehen - wie offene Sandböden, Waldsäume oder Flechtenkiefernwald. Begleitend dazu läuft eine Dauerbeobachtung. "Damit wir sehen, ob die Tiere die neuen Lebensräume annehmen“, so Mlnarik.
Trampelpfad wird zum Walderlebnispfad
Bei genauem Hinsehen entdeckt man entlang der zurückgebauten Bahntrasse bereits einige Mulden für den Ameisenlöwen, der auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten steht und hier heimisch werden soll.
Der Schotter in der Mitte des Korridors bleibt, „er bietet vielen Pflanzen einen Lebensraum“, so Mlnarik. Der bestehende Trampelpfad daneben verwandelt sich in einen Walderlebnispfad. Fünf von 16 Tafeln stehen bereits; einige Hornissen-, Waldkauz- und Fledermauskästen hängen in der Höhe, weitere folgen. Auch ein Insektenhotel ist schon da.
Im März 2015 starteten die vorbereitenden Arbeiten auf dem 15.000 Quadratmeter großen Gelände, das vom Ende der Wackenroderstraße nach Osten bis hinter die Günthersbühler Straße reicht. Auch der Nachwuchs packte mit an.
Fünftklässler der Sperberschule dabei
Bei der ersten Aktion waren Fünftklässler der Sperberschule dabei; vor der Biotoppflege gab es Infos über die besonderen Lebensräume mit ihren Tier- und Pflanzenarten. Mlnarik plant 20 Halbtagsaktionen pro Jahr mit Erst- bis Fünftklässern; Lehrer können sich an den Landschaftspflegverband (Telefon 231-70 07) wenden.
Der Bürgerverein Jobst-Erlenstegen begrüßt das Projekt, das 2004 mit einem kleinen Testbereich auf der Ringbahntrasse gestartet war, die vor 105 Jahren eröffnet worden war. 1992 wurde der Betrieb in diesem Abschnitt eingestellt.
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