Erster mobiler Stadtgarten war ein voller Erfolg
17.10.2012, 07:59 UhrVon einer „extrem positiven Bilanz“ spricht Frank Braun vom Verein Bluepingu, der den mobilen Stadtgarten initiiert hat. „Wir sind überrascht, wie gut das alles gelaufen ist“, fährt er fort. Nach Berliner Vorbild belebten vor fünf Monaten Vereinsmitglieder eine 3500 Quadratmeter große Brachfläche an der Wandererstraße wieder (wir berichteten). „Urban Gardening“, also städtisches Gärtnern, heißt das Rezept. Jeder kann mitmachen, rund 20 Leute kamen regelmäßig.
Kartoffeln, Kohlrabi, Kirschen — über 30 verschiedene Gemüse- und Obstarten sowie rund 30 Kräutersorten wurden auf dem ehemaligen Quelle-Parkplatz in Behältern angepflanzt. Jeder Hobbygärtner konnte Gemüse und Obst für den Eigenbedarf mitnehmen. „Wir haben viel mehr geerntet, als wir konsumieren konnten“, weiß Braun. Die restlichen Lebensmittel wurden gegen eine Spende abgegeben.
„Wenn wir vorher gewusst hätten, wie viel Arbeit das ist, hätten wir es wohl nicht gemacht“, räumt der Hobbygärtner ein. Ein Problem sei die Bewässerung gewesen, an heißen Tagen griff das engagierte Stadtgarten-Team täglich zu den Gießkannen. Das Wasser stammte aus Containern, die von einem Hydranten über die Straße befüllt wurden. „Hier müssen wir für 2013 eine andere Lösung finden“, so Braun.
Die Erntezeit ist so gut wie abgeschlossen, am 20.Oktober geht vor Ort ab 13Uhr große Erntedankfest über die Bühne. Dann wird der Betrieb auf den öffentlichen Beeten eingestellt, und es herrscht Winterpause. Im April geht es weiter — zumindest eine Saison lang. Der Verein Bluepingu hatte das Areal erst einmal für zwei Jahre von der Quelle-Insolvenzverwaltung verpachtet bekommen. „Egal wo, das Projekt läuft auch nach 2013 weiter“, kündigt Braun an.
Nicht zuletzt dieses grüne Projekt zeigt: Es tut sich etwas in der Weststadt. Im riesigen Quelle-Gebäude an der Fürther Straße in Nürnberg entwickelt sich zaghaft kulturelles Leben, während das erfolgreiche Projekt „Auf AEG“ erst diesen Monat den „Nationalen Preis für Integrierte Stadtentwicklung und Baukultur“ erhalten hat. Zudem verfügt das Stadterneuerungsgebiet Weststadt in der Fürther Straße seit August auch über eine eigenes Quartiersbüro.
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