Spendenaufruf

Ersthelfer-App in Nürnberg: Stadt setzt auf digitalen Lebensretter

Magdalena Zipf

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20.1.2025, 16:44 Uhr
Die neue Ersthelfer-App kann Leben retten. (Symbolbild)

© xthodonalx via imago-/IMAGO/Depositphotos Die neue Ersthelfer-App kann Leben retten. (Symbolbild)

Im Jahr 2025 startet in Nürnberg ein innovatives Projekt, das die medizinische Versorgung im Notfall verbessern soll: Eine Ersthelfer-App, die qualifizierte Helferinnen und Helfer in der Nähe eines Herz-Kreislauf-Stillstands per Smartphone alarmiert.

Die App ermöglicht es, dass Ersthelfer und Ersthelferinnen vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes eingreifen und Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Die Nürnberger Herzhilfe e.V. unterstützt das Projekt mit einer Spende und ruft zu weiteren Spenden von Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen auf.

Wie die Ersthelfer-App Leben retten kann

Jedes Jahr erleiden rund 120.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand – eine der häufigsten Todesursachen. In vielen Fällen könnte der plötzliche Herztod vermieden werden, wenn schnell mit der Wiederbelebung begonnen wird. Doch zwischen dem Notruf und dem Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen oft wichtige Minuten, in denen bereits Schäden entstehen.

Die neue Ersthelfer-App soll hier ansetzen. Sie alarmiert qualifizierte Helfer und Helferinnen in der Nähe eines Betroffenen. Diese können sofort mit der Wiederbelebung beginnen, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. "87 Prozent der Deutschen nutzen ein Smartphone. In Nürnberg gibt es viele Menschen, die in der Feuerwehr oder im Rettungsdienst arbeiten. Auf ihr Engagement können wir bauen, um Leben zu retten", sagt Bürgermeister Christian Vogel.

Spendenaufruf für die Finanzierung der App

Die Nürnberger Herzhilfe e.V. unterstützt das Projekt bereits mit einer Spende von 10.000 Euro. "Wir möchten mehr Mut zum Ersthelfen machen. Deshalb ist die Ersthelfer-App für uns im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit", erklärt Martin Burkert, Vorsitzender des Vereins.

Zusätzlich startet der Verein einen Spendenaufruf, um die Einführung der App weiter zu finanzieren. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann auf das Konto der Nürnberger Herzhilfe e.V. spenden und den Verwendungszweck "ErsthelferApp" angeben. Ebenso wie die Stadt Nürnberg hoffen sie auf eine breite Unterstützung.

Beteiligung der Feuerwehr und weitere Partner

Die Feuerwehr Nürnberg wird eine wichtige Rolle bei der Alarmierung der Ersthelfer und Ersthelferinnen spielen. Volker Skrok – Oberbranddirektor und Leiter der Feuerwehr Nürnberg – sagt, dass rund 700 Feuerwehrleute in der Stadt aktiv sind. Alle haben eine fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung. "Ich kann nur alle aktiven Feuerwehrkräfte dazu animieren, dieses tolle und auf nachbarschaftliche Hilfe ausgelegte Ersthelfersystem zu unterstützen", so Skrok.

Auch die Integrierte Leitstelle, der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung sowie die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin in Fürth (AGNF) arbeiten an der Einführung der App. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich viele qualifizierte Helferinnen und Helfer finden werden", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Nürnberg.

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