Erzbischof: Muslimischer Bundespräsident wäre vertretbar
28.10.2016, 17:45 UhrDas sagte der 67-Jährige am Freitag auf der NN-Bühne der Verbrauchermesse Consumenta. "Die Gesellschaft wird nicht Ja sagen", so Schick. Wenn allerdings eines Tages ein Muslim von einer demokratischen Mehrheit zum Staatsoberhaupt gewählt würde, müsse das auch die Kirche akzeptieren. "Alles andere wäre undemokratisch."
Schick hatte im Frühjahr dieses Jahres wegen seiner klaren Aussage gegen Fremdenfeindlichkeit Morddrohungen erhalten. Er werde auf Facebook beschimpft und in anonymen E-Mails bedroht, sagte eine Bistumssprecherin damals. Der 67-Jährige hatte sich unter anderem klar von der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung distanziert.
In einem Interview mit den Nürnberger Nachrichten bestätigte Schick dies: "Von rechten Gruppen erhalte ich heftige Kritik, bis hin zu Todesdrohungen." Beim NN-Talk mit Redakteur Kurt Heidingsfelder gestand der Geistliche am Freitagnachmittag, dass er seit dieser Drohungen vorsichtiger geworden sei. "Ich habe mich morgens beim Joggen in Bamberg öfters einmal umgeschaut", so Schick. "Man darf aus Furcht aber nicht zurückweichen und muss seine Werte weiter vertreten."
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