Es fehlt an Ehrenamtlichen: Tafel stößt an ihre Grenzen
3.9.2015, 06:00 UhrDie Not ist groß - nicht nur bei armen Menschen, die sich kein tägliches Essen leisten können, sondern auch bei der Nürnberger Tafel, die ihnen gerne helfen würde. Doch die gemeinnützige Einrichtung, die rund 5000 Familien regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt, stößt zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Erst im vergangenen August hatte der Verein seine Ausgabestelle in Mögeldorf schließen müssen, die bis zu 400 Familien bediente. Dadurch fehlen dem Verein, der nur noch in St. Leonhard, Sandreuth, Langwasser und Muggenhof vertreten ist, Standorte im Osten und Nordosten Nürnbergs.
Doch selbst wenn der Verein geeignete Räume fände, hätte er ein Problem. Es fehlen ehrenamtliche Mitarbeiter. Obwohl derzeit 150 Männer und Frauen mitmachen, wären für eine weitere Ausgabestelle bis zu 30 weitere Helfer nötig. Wenn es schlecht läuft, könnten es ab 2016 sogar noch weniger Standorte werden. Dann schließt das Gemeinschaftshaus Langwasser, wo jeden Mittwoch bis zu 500 Familien versorgt werden, wegen Sanierung. Ein Ausweichstandort für die Ausgabestelle, die zudem eine von nur zwei barrierefrei erreichbaren ist, muss erst gefunden werden.
Eine weitere Herausforderung, die dem Verein in den nächsten Monaten ins Haus steht, ist die wachsende Zahl von Flüchtlingen. In mehreren deutschen Städten werden bei den Tafeln deswegen bereits die Lebensmittel knapp. In Nürnberg, wo laut Tafel-Chef Albert Ziegler jeder zehnte Kunde ein Flüchtling ist, besteht vorerst aber keine Gefahr: "Unsere Lager sind voll".
Wer geeignete Objekte wie ehemalige Lebensmittelläden und Gaststätten melden will oder sich ehrenamtlich engagieren möchte, wendet sich an die Telefonnummer (09 11) 660 0000 oder an http://www.nuernberger-tafel.de.
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