Kritische Stimmen

"Es langweilt langsam": Deshalb sorgt ein besonderer Flieger am Nürnberger Airport derzeit für Unmut

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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29.6.2024, 17:34 Uhr

Es passiert so wohl Tausendfach im Jahr auch am Airport Nürnberg: Ein Flugzeug landet. Was sich erst einmal wie der – im Jahre 2024 – normalste Vorgang der Welt anhört, kommt aber derzeit mit einer ordentlichen Ladung Internet-Unmut daher. Worum geht es?

So erklärte der Flughafen Nürnberg in einem Facebook-Post vor wenigen Tagen, dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) anlässlich seines mehrtätigen Besuchs in Weiden am Airport Nürnberg mit einem Regierungsflieger am Dienstag (25. Juni 2024) gelandet sei.

Das gab der Flughafen so auch in dem Post am Mittwoch (26. Juni 2024) bekannt. Wieso und warum der Bundespräsident genau in der Region ist, haben wir hier noch einmal ausführlicher für Sie zusammengetragen:

„Ich komme mit Zeit und Neugier“, erklärte Steinmeier zuvor in den sozialen Medien. Erst einmal trifft er jedoch teilweise auf Unmut, zumindest wenn es darum geht, seinen Dienstweg zu analysieren.

„Man kann von Berlin nach Weiden auch mit dem Zug fahren oder noch besser mit dem Bus, da sieht man das Land hautnah“, schreibt beispielsweise ein Nutzer unter den Beitrag. Was direkt auffällt: Zahlreiche Userinnen und User sind nicht damit einverstanden, dass man eine vergleichsweise kurze Strecke mit dem Flieger nimmt.

Das Portal „infranken.de“ wurde zuerst auf diese Internet-Entwicklung aufmerksam. Besonders pikant: So weist auch ein Nutzer auf eine Rede von Steinmeier hin, in der er Bürgerinnen und Bürger zuletzt zu mehr „ökologisch verantwortungsvollem Handeln“ aufgerufen hatte.

Zur Vollständigkeit gehört hier an dieser Stelle aber auch: Es gibt ebenfalls Stimmen, die den Vorgang nachvollziehen können. „Von Berlin nach Nürnberg ist aktuell Reiseverkehr, da würde ich keinen Bundespräsidenten auf die Bahn schicken“, heißt es beispielsweise auch. Auf Nachfrage von „infranken.de“ konnte ein Sprecher des Flughafens nicht bestätigen, dass es sich dabei tatsächlich um einen Inlandsflug gehandelt haben könnte.

Teilweise entgleiten die Kommentare auch derart, dass der Flughafen sich auf Facebook gezwungen fühlt, auf die Verhaltensregeln hinzuweisen. So oder so – der Regierungsflieger sorgt aktuell für Unmut – zumindest teilweise im Internet.

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